22.07. – Halbinsel Sörve

In einer kleinen Ecke der Insel machen wir heute eine Radtour: Auf der Halbinsel Sörve ganz im Südwesten von Saameraa. 

Zuerst ist der Himmel noch bedeckt. Sogar Nebel wallt über die Landschaft. Wir fahren ein paar Kilometer über einen Fahrradweg entlang der Straße. Wir wollen Estland schon loben, da hört der Fahrradweg auf.

Es geht weiter an der Straße entlang. Das ist zwar der Hauptweg zur Halbinselspitze, aber trotzdem nicht stark befahren. Also alles gut. 

Da das Land so flach ist, gehen die Straßen meist Kilometer weit geradeaus. Wir schnurren durch Wald, Mini-Dörfer, manchmal Wiesenflächen. 

Wir fahren hier auch wieder mal auf der Strecke der europäischen Velorouten 10 (Ostseeküsten-Route) und 13 (Iron Curtain Trail). Auf der EV 13 sind wir schon in einigen Ländern ein Stück weit gefahren, Finnland, Österreich und auch in Deutschland.

Unser Ziel ist ein Sommercafé an einer alten Mühle. Nicht ganz an der Spitze der Halbinsel, das war uns ein bißchen zu weit. Man weiß nie, wie die Wege so beschaffen sind. Bis jetzt waren sie ja sehr gut.

Wir sitzen lange unter einem Sonnenschirm. Der Wolken sind jetzt aufgerissen und in der Sonne ist es ganz schön warm. Langsam kommt die Ruhe der Insel über uns. 

Zurück geht es an der Westseite der Halbinsel entlang.

Oft in Meeresnähe. Einen schönen Strand gibt es hier allerdings nicht, meist ist er mit groben Steinen bedeckt. 

Eine spezielle Landschaft, eine Graslandschaft mit dem Namen Alvar, die laut Wikipedia „ein nahezu baumloses, für Landwirtschaft ungeeignetes Land mit einer dünnen Vegetationsschicht auf felsigem Kalkuntergrund.“ bezeichnet. 

Diese Landschaft kommt sonst nur noch auf Öland, Gotland und hier auf Saameraa vor und hat eine einzigartige Flora und Fauna.

Auch Landschaften mit geologischen Besonderheiten gibt es hier, ein Steinkliff, dass inzwischen durch die Landhebung, die durch den Rückzug der Eiszeitgletscher ausgelöst wurde Landhebung, 100m von der Meeresküste entfernt ist.

Wir treffen auch wieder auf Hinterlassenschaften des 2. Weltkrieges: Panzersperren der deutschen Truppen. So was ähnliches haben wir 2020 auch schon in der Südpfalz entdeckt.

Zurück auf dem Campingplatz springen wir in den kleinen Badeteich, um anschließend duschen zu gehen. Der Platz ist inzwischen ganz schön voll, eine geballte  Ansammlung von deutschen Wohnmobilen steht hier.

Die Erklärung dafür: Eine geführte Wohnmobiltour macht hier Station. Wir finden den Anbieter im Internet und studieren die Route. Damit wir etwas langsamer sein können und nicht zu oft mit ihnen zusammentreffen. Aber die Gefahr wird nicht bestehen, die fahren im Schnitt 250 km am Tag, wir ja viel weniger.

13. Tag

Gesamt: 1.144,4 km

Radtour Halbinsel Sörve: 66,1 km

Rad gesamt: 214,3 km

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