21.07. – Saaremaa

Wir haben für die Fähre online ein E-Ticket gebucht. Unser Autokennzeichen habe ich dafür eingegeben. Beim Einchecken wird das Kennzeichen automatisch erkannt und wir werden auf die reguläre Wartespur geführt, weil wir über eine Stunde zu früh da sind. 

Trotzdem kommen wir noch mit der Fähre mit, die gerade beladen wird. Im Hafen liegen wieder Holzstämmme und Holzhackschnitzel. 

Die Überfahrt dauert nur 25 Minuten, kaum Zeit einen Kaffee zu trinken. Hier gibt es nicht nur Selbstbedienung, sondern auch Selbstbedienung beim Bezahlen. Ist halt Estland. 

Wir kommen auf Muhu an, der kleinen Nachbarinsel zu Saaremaa. Die beiden Inseln sind mit einem Damm verbunden. Im Hauptort von Muhu sind erstens an zentraler Stelle Souvenierstände versammelt. Und es findet hier eine Kuh und Schafskonferenz statt. Das finden wir mühsam mit der Übersetzungsapp heraus. Plakate mit dem Programm sind ausgehängt. 

Außerdem sind einige Schafe ausgestellt und es findet ein Schafwollsack-Weitwurf statt. 

Dann singt eine Gruppe Damen in Tracht estnische Volkslieder. 

Hänschen klein auf estnisch wird auch gesungen. Die Vorträge hören wir uns dann nicht mehr an, wir verstehen ja sowieso nichts. Hier gibt es auch ein Bäckerei, die das berühmte estnische Roggenbrot backt. Leider haben wir noch genug Brot und ein halbes Brot können sie uns nicht verkaufen.

In einem Freilicht-Museumsdorf schauen wir uns dann um und lernen etwas über das frühere Leben auf Muhu. 

Weiter geht es über den Damm nach Saaremaa. In Estland ist heute „Open Farm Day“. Organisiert vom Landwirtschaftsministerium. Mit Webseite und Flyer, darüber kann man die teilnehmenden Farmen finden. Wir picken eine Farm auf dem Weg heraus. Bio-Farm mit Getreidemühle. Man könnte eine Mühlenführung bekommen, wenn man den Erläuterungen denn dann folgen könnte oder vegane Linsen- oder Rote-Beete-Suppe essen.

Wir nehmen einen Kaffee und Kuchen. Hier ist richtig viel los, ein Kommen und Gehen. Es gibt eine Besucher-Eintragungsliste. Die meisten kommen aus der Umgebung. Kurz nach dem Einbiegen auf die Hauptstrasse stehen Polizisten aufgereiht auf dem Mittelstreifen und halten jedes vorbeikommende Auto an. Alkoholkontrolle. Jeder Fahrer muß pusten, hier gilt 0,0 Promille.

Dann schauen wir uns den Meteoritenkrater bei Kaali an. Inklusive dem Museum, das über die geologischen Verhältnisse der Insel informiert. Die Insel ist auch ein Geopark. An der Nordküste gibt es Steilküsten mit Kalkstein. Diese Kalkstein-Formation zieht sich bis nach Gotland hin.

In Kuressaare, dem Hauptort, besichtigen wir die Burg, die Arensburg. Sie liegt am Ende der Bucht, mit zickzackförmigen Wassergraben und Befestigungsanlagen umgeben. Hier werden gerade große Hallen aufgebaut, die sich bis an die Burg schmiegen, für das Saaremaa Opernfestival was in zwei Tagen startet. 

An der Küste bei Salme finden wir unseren Standort für die nächsten beiden Nächte. Die Insel ist die viertgrößte Ostseeinsel, nach Seeland, Gotland und Fünen. Sie mit dem Fahrrad zu erkunden, wird uns also nicht vollständig gelingen.

12. Tag

Paatsalu – Tehumardi: 143,5 km

Gesamt: 1.144,4 km

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