Um irgendwelche Parkplatzproblematiken in der Stadt zu umgehen, fahren wir das Auto vom Campingplatz runter und parken in der angrenzenden Straße. Und fahren einfach wieder per Rad in die Stadt rein.
Uns fehlen noch ein paar Museen. Weil montags ja quasi weltweit die Museen geschlossen sind, müssen wir das heute erledigen. Und eine kleine Ecke in der Altstadt müssen wir noch besichtigen, die drei Brüder Häuser.
Zuerst gehen wir ins Modemuseum. (Weil das schon um 10 Uhr geöffnet ist). Dort ist eine Sonderausstellung über Vivienne Westwood zu sehen. Die hat schon echt krasse Mode gemacht.
Dann geht’s ins Museum für dekorative Kunst und Design. Das befindet sich in einem ehemaligen Kirchengebäude. Im Kirchenschiff ist eine Sonderausstellung mit aserbaidschanischen Teppichen zu sehen. Die gehören zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit der Unesco.
Im nächsten Stockwerk ist die Geschichte des lettischen Designs dargestellt und ganz oben aktuelle Designkonzepte. Das ist total spannend und anregend. Da kriegt man doch gleich wieder Ideen. Vor allem auch die Upcycling-Ideen sind klasse.
Wir gehen noch eine moderne Kunstausstellung. Das schöne ist, hier gibt es in den Museen einen Seniorentarif, der kostet nur knapp die Hälfte. Ab welchem Alter der Tarif gilt, ist unklar. In Lettland haben die Senioren einen Seniorenpass, wir ordern ganz einfach immer den Seniorentarif.
Dann fahren wir nochmal zum Markt, frisches Gemüse kaufen. Es wäre schade, sich das Angebot entgehen zu lassen. Auch wenn es nicht gerade preiswert ist.
Zurück am Auto fahren wir nochmal zum Supermarkt an der Ecke. In Lettland gibt es seit 2022 ein Flaschenpfand-Recycle-System. Das ist uns gestern aufgefallen, weil auf dem Kassenzettel bei unseren Biereinkäufen Pfand ausgewiesen wurde.
Deshalb haben wir heute brav unsere leeren Flaschen dabei. Aber obwohl wir nachfragen, wo sich denn der Flaschenautomat befindet, können wir ihn partout nicht finden. Wir suchen jede Ecke ab, keiner zu sehen. Na, das bleibt noch spannend, ob wir das Flaschenrückgabesystem hier noch durchschauen. Lettland soll übrigens das einzige baltische oder osteuropäische Land sein, das ein Pfandrückgabesystem eingeführt hat.
Wir fahren aus der Stadt raus nach Sigulda. Das liegt am Fluß Gauja, der nördlich von Riga in die Rigaer Bucht fließt. Flußaufwärts von Sigulda wird er von einem Nationalpark eingerahmt.
In Sigulda landen wir auf einem super schönen Campingplatz an einem kleinen See, wir werden freundlich begrüßt und stehen dann auf einem schönen Platz auf einer Wiese unter Birken. Bei der Hitze heute ist Schatten nicht zu verachten. Der Nachteil sind allerdings Birkensamen überall.
Wir parken strategisch so, das wir für unser Falt-PV-Modul mit langem Kabel immer noch ein Sonnenplätzchen finden. Strom haben wir nicht gebucht. Mal schauen, wir wir mit unserer Batterie 2 Tage über die Runden kommen.
Es ist noch früh, also kommen die Fahrräder wieder zum Einsatz. Einmal durch den Ort runter zur Gauja. Wir fahren einen Weg in der Nähe des Ufers so weit es geht, dann zurück und wieder den Berg hoch (1 km lang mit 9% Steigung).
Unterwegs sehen wir einen Wegweiser, der noch mal klar macht, wo wir hier eigentlich sind.
Wir schauen uns dann noch die Ruine der alten Ordensritterburg und die neue Burg an und fahren noch mal hier und da oberhalb am Steilufer der Gauja entlang.
Hier gibt es vielfältige Vergnügungsangebote, einen sogenannten „Tarzanpark“ mit Kletterpark, Ziplines und anderen Angeboten. Und eine Seilbahn über den Fluß mit der Möglichkeit zum Bungee-Jumping über der Mitte des Flusses.
Zurück auf dem Platz springen wir in den See. Endlich. Seerosen umschlingen unsere Arme und Beine.
7. Tag
Riga – Sigulda: 57,9 km
Gesamt: 616,9 km
Radtour Riga: 8 km
Radtour Sigulda: 18 km
Rad gesamt: 93,2 km