29.08.25 – Belogradchik

Es ist morgens sehr kalt, nur 12°, gestern war es am Tag über 30°. Wir fahren früh los, wir haben eine lange Strecke vor uns, aber zuerst geht es nach Belogradchik.

Im Radio südosteuropäische Balkanmusik mit orientalischem Einschlag. Bald fahren wir aus der Ebene an den Nordrand des Balkangebirges. 

In Belogradchik gibt es eine Festung, die zum Teil in die spektakulären Felsformationen der Gegend gebaut wurde. 

Schon im 1. Jahrhundert wurde sie gebaut und hatte über Jahrhunderte Bedeutung, wurde weiter ausgebaut und genutzt, bis ins 19. Jahrhundert beim russisch-türkischen Befreiungskrieg, der mit der Befreiung von der osmanischen Herrschaft endete.

Innerhalb der Festung findet zur Zeit ein Opernfestival statt, wir müssen durch die Sitzreihen laufen und neben der Bühne in den Backstagebereich, um auf den Felsen hinter dem Fort zu kommen. Hinter der Bühne hängen in Pavillons die Kostüme.

Mit uns sind 4 Busse Kreuzfahrtgäste auf der Anlage, hauptsächlich Amerikaner. Es verläuft sich etwas und nicht alle gehen die steilen und ausgewaschenen Treppen höher auf die Felsen.

Die ganze Umgebung mit den rostroten Felsnasen gesprenkelt. Einige Wanderwege sind hier in der Umgebung ausgewiesen.

Wir aber wollen weiter durch Bulgarien Richtung Osten und bei Ruse wieder über die Donau. Die Planung gestaltet sich allerdings schwierig. Ladestationen sind selten, Campingplätze noch seltener. Das eine läßt sich durch Hotelübernachtungen noch lösen.

Aber bei Ladepunkten sind wir gestern schon bei einem Anbieter gescheitert. Die Ladestationen desjenigen Anbieters, bei dem es gestern geklappt hat, liegen nicht direkt an der geplanten Strecke.

Auf dem Parkplatz der Festung gab es tatsächlich einen Ladepunkt. Dazu musste ich natürlich wieder eine App runterladen. Aber erst läßt sich meine Kreditkarte nicht registrieren und mit Martins Kreditkarte bricht die Ladung nach Sekunden immer wieder ab. Schade, das wäre super gewesen. 

Wir überlegen uns eine Strategie, geben den Weg in den Navi ein. Los geht es, aber dann landen wir irgendwann auf einem immer enger und schlechter werdenden Feldweg. So geht das nicht weiter, da hilft nur umdrehen und kurzentschlossen tritt Plan B (Oder ist es C oder D?) in Kraft: Zurück nach Rumänien und direkter Weg zum Donaudelta. (Sind aber auch noch über 600 km.) Sorry Bulgarien.

In Rumänien sind wir wieder in der großen Ebene zwischen Karpaten und Donau. Hier ist jetzt die Walachei, zumindest durchqueren wir die kleine Walachei. Endlose Getreidefelder, ab und zu Gemüseverkaufsstände am Straßenrand. Sonst viel Nichts, zu den Sprüchen „mitten in der Walachei“ oder „in die Walachei schicken“ bekommt man doch gleich einen Bezug.

In Craiova wird nachgeladen. Die EU-geförderten, 300 KW schnellen EON-Ladesäule sind lieblos in die Ecke eines kleinen Einkaufszentrums-Parkplatz gequetscht. Sonst gibt die Umgebung nicht viel her, in einer kleinen Markthalle kaufen wir ein paar Tomaten.

Wir fahren dann noch bis Slatina und steuern unserer vorgebuchtes Hotel an. Einfach, günstig, aber ok. 

Dann gehen wir ins nicht so weit entfernte kleine Zentrum in ein Restaurant. Unterwegs kommen wir an einigen, ganz netten Häusern vorbei.  

20. Tag

Starite Borove – Slatina: 260 km

Gesamt: 2940 km

Donaukilometer:

Nördlich von Corabia: ca. 630 km

Donauüberquerungen: 1


© TomGonzales, major revision by Ulamm – CC BY-SA 2.0

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