Wir haben wieder schön unser Leergut gesammelt und starten einen neuen Versuch. Wir haben im Ort beim Supermarkt ein Häuschen gesehen mit der Aufschrift „Depozita“. Genau das steht auf unserem Kassenzettel für die Pfandabgabe.
Ja! er frisst alles, Dosen, Flaschen, Plastikflaschen. Und an der Supermarktkasse kriegen wir unser Pfand zurück. Leider verlassen wir Lettland demnächst erstmal. In den anderen beiden Ländern gibt es das wohl nicht und die Flaschen landen dann wieder im Altglascontainer. Immerhin.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt die Burg Turaida auf einer Steiluferlandzunge auf der anderen Flussseite. Sie wurde vom Erzbischof Albert aus Riga 1214 errichtet, auch als Gegengewicht zur Burg des Schwertbrüderordens auf der anderen Flussseite in Sigulda.
Sie ist im 18. Jahrhundert abgebrannt, aber in den letzten Jahren zum Teil wieder restauriert. In den Räumen gibt es eine Ausstellung zur Geschichte der Livländer, der Burg und der Umgebung.
Interessant finde ich vor allem die Darstellung der finno-ugrischen Sprachfamilie. Aus der uralischen Ursprache sind verschiedene Zweige des finno-ugrischen entstanden. Wo zu auch die livländische, karelische und samische Sprache gehören. Tureida liegt übrigens genau auf der Sprachgrenze vom baltischen Zweig des indo-germanischen und dem ostsee-finnischen Zweiges des finno-ugrischen.
Vom rekonstruierten Turm hat man dann endlich einen Blick in das Gauja-Tal mit dem mäandernden Fluss.
Im Park gibt es viele Steinskulpturen zu bewundern. Verschlungene Menschen und andere Geschöpfe.
Wir fahren weiter nach Cešis, am anderen Ende des Gauja Nationalparkes. Eine in der Geschichte der Letten wichtige Stadt. Hier sind auch die Überreste einer großen Ordensburg des Schwertbrüderordens zu finden. Ansonsten gibt es im Ort viele Cafés und Restaurants. Er ist auch ein Ziel von Rundreisen durchs Baltikum.
Hier finden wir auch wieder einen Plattenbau-Block mit Holzheizung für das Doku-Foto der Holzstapel vor den Hütten.
Auf einem netten Campingplatz mit Restaurant am Meer finden wir reichlich Platz und nutzen die Zeit zum Spaziergang am Meer.
Hier liegen viele Findlinge direkt am Meeressaum, auch zwei über 2 m hohe und 70 Tonnen schwere Steine, die vor 150 Jahren angespült wurden.
Abends gehen wir zum Sundowner mit einem Bier an den Strand. Und wieder wie so oft, zieht ein Wolkenband am Horizont auf und die Sonne droppt nicht ins Meer, sondern verschwindet hinter den Wolken.
9. Tag
Sigulda – Lauči: 123,1 km
Gesamt: 740 km