14.07. – Radtour von Tukums

Wir müssen uns endlich etwas mehr bewegen. Immer nur im Auto sitzen und fahren, die Welt durch Glasscheiben betrachten, ist insgesamt nur die halbe Freude. Deshalb haben wir eine kleine Fahrradtour zum Eingewöhnen geplant. 

Von Tukums, auf dem Parkplatz des Schlosses Durbe geht es los. Zuerst noch ein Blick auf das Schlösschen. Ehemals erbaut und im Besitz vom deutschen Adel im Baltikum, jahrhundertelang waren deutsche Adelige quasi alleinige Landbesitzer in Lettland. Zurückzuführen ist das alles auf die Eroberungen des deutschen Ordens im Mittelalter.

Nach wenigen Kilometern folgt schon das nächste Schloß, Slobenkas. Noch älter, Teile der Gemäuer sind noch aus dem Mittelalter. Heute beherbergt es das lettische Straßenmuseum, Geräte und Maschinen erzählen die Geschichte und Technik des Straßenbaus in Lettland.

Dann geht es durch Feld, Wald und Wiesen am Rande des Kemeru Nationalparks Richtung Meer. Im leicht hügeligen Gelände sind kleinere Häuseransammlungen verstreut. Die Schottersandwege lassen sich ganz gut fahren, nur die kurzen Waschbrettpassagen sind anstrengend.

Unterwegs bleibt Zeit, um unbekannte Pflanzen am Waldesrand zu entdecken. Sie blüht gelb und lila gleichzeitig! Die Pflanzenbestimmungsapp hilft weiter: Hain-Wachtelweizen. Was es nicht alles gibt.

Zum Meer geht es erst 8 km auf der Hauptstraße ohne Fahrradweg entlang und dann zu einem Abstecher ans Meer. Schade, wir haben die Badesachen vergessen. Das Wetter und das Meer würde schon zu einem Bad einladen. Stattdessen machen wir Pause an einer Fischbude. Die heute am Sonntag Mittag gut besucht ist.

Wir nehmen ein Fischbrot und ein paar Pommes. Gut, das wir schon wissen wie Pommes Frites auf lettisch heißt: Frī Kartupeli.

Weitere Worte haben wir auch schon identifizert:

  • Bier – Alus
  • Honig – Medus
  • Eis – Saldejums
  • Straße – Iela
  • Burg – Pils

So schlägt man sich durch.

Auf der Weiterfahrt durch den Nationalpark gibt es dann auch noch Nachtisch, Blaubeeren, frisch gepflückt. Allerdings führt der Weg auf einer Straße ohne Fahrradweg entlang. Man fragt sich was man besser findet, Waschbrettschotterwege durch Feld, Wald und Flur oder asphaltierte Straßen mit schnell fahrenden Überholern.

Dann werden die Fahrräder wieder aufs Auto geschnallt und es geht Richtung Riga.

Auf dem Weg dorthin machen wir einen Abstecher nach Jūrmala. Dem berühmten Badeort an der Rigaer Bucht muß man doch einen Besuch abstatten. Wir wandeln durch die Fußgängerzone. Das Leben brummt. Es ist ja auch Sommer, Sonntag und schönes Wetter. Überall wird Musik gemacht und ein Lokal reiht sich an das andere.

In Riga machen wir dann Station auf dem Campingplatz auf der Daugava-Insel Kipsala.

Wir schnappen uns wieder die Fahrräder für einen ersten Altstadt Besuch. 2 km sind es von hier über die Brücke in die Stadt, total super-smooth mit dem Fahrrad zu bewältigen. Wir kriegen schon mal einen ersten Eindruck von den wichtigen Sehenswürdigkeiten in der Altstadt. 

Auch hier brummt das sommerliche Leben. Die Stimmung begeistert uns.

Da es ja schon nach 6 Uhr ist, beschließen wir auch gleich etwas zu essen und die Campingküche kalt zu lassen. Billig wird es nicht.

Screenshot

5. Tag

Abragciems – Riga 97 km

Gesamt: 559 km

Radtour Rundtour ab Tukums: 40,1 km

Radtour Riga: 6,5 km

Rad gesamt: 46,6 km

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Christina

    Liebe Sabine, es macht mir Spaß mal wieder mit euch zu reisen und mich inspirieren zu lassen. Habt es richtig gut!
    Christina

  2. Elke

    Moin Sabine und Martin, das Lesen der Texte und Fotos-gucken begeistert mich total! Am liebsten würde ich mit dem Rad gleich hinterherfahren! Viele liebe Grüße von Elke

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