Wir fahren mal wieder mit der Seilbahn. Und zwar auf den Skuleberget, den Skule Berg.
Der ist 286 Meter hoch und hat die höchste ehemalige Küstenlinie der Welt. Das heißt, nach Ende der Eiszeit war der Skuleberget eine kleine Schäre vor der Küste Schwedens. Die Schäre war mit Bäumen bewachsen und an der Küstenlinie wurde die Erde von den Wellen weggewaschen. Und dann ist die kleine Schäre in 10.000 Jahren 286m angestiegen.
Die Küstenlinie kann man heute an den sogenannten Kalottbergen noch erkennen. Eine Baumkuppe und darunter ein Streifen blanker Felsen unter dem Gipfel. Hier im Gebiet gab es die höchste Landhebung nach der Eiszeit. „Isostatische Landhebung“ auch genannt.
Die Seilbahn sieht ganz neu aus, tatsächlich wurde sie erst dieses Jahr wieder eröffnet. Und ganz schön lange fährt sie auch. Wir fahren ganz ruhig und bequem nach oben.
Weil wir so früh unterwegs sind, sind wir tatsächlich die Ersten, die heute hochgefahren sind. Allerdings sind wir nicht die ersten, die auf dem Berg sind. Hochgewandert sind schon einige.
Oben hat man natürlich einen super Ausblick. Einen Kaffee kriegen wir noch nicht, den gibt es erst ab elf Uhr.
Also müssen wir wieder runter vom Berg nachdem wir die Aussicht gebührend bewundert haben. Das machen wir aber zu Fuß. Der Abstieg ist zweieinhalb Kilometer lang und geht ziemlich steil über Stock und Stein. Nicht sehr kniefreundlich.
Wir fahren dann noch einige Schlenker, bevor es über die Högkustenbrücke geht. Sie ist eine der längsten Hängebrücken der Welt und spannt sich über das Delta des Ångermannälven.
In Härnösand gehen wir zuerst noch schnell ins Museum bevor es schließt. Es gibt anscheinend für alles ein Museum in Schweden, also auch eins für Sportboote. Da muss Martin natürlich hin.
Tolle alte restaurierte Holzboote sind hier ausgestellt. Aber auch alte Bootsmotoren aller Art und sehr spezielle Sportbootmodelle.
Dann geht es noch zum Einkaufen. Alkoholnachschub gehört auch dazu. Dazu müssen wir in die Innenstadt.
Alkohol kauft man in hier auch in speziellen Alkoholläden, Systembolaget heißen die. Die haben in Schweden eine helle angenehme, fast schon luxuriöse Aufmachung.
Wirken ein bißchen wie Alkoholtempel. Damit man beim Einkauf kein schlechtes Gewissen bekommt, sondern eher ein erhebendes Gefühl. Man gönnt sich was Schönes.
Eine große Auswahl an Weinen und Bieren gibt es. Weine werden gerne in drei Liter Schläuchen gekauft. Und sind auch gar nicht sooo viel teurer.
Um die Ecke gibt es heute Sonnenuntergang. Wir sind schon seid einigen Tagen wieder aus der Mitternachtsonnenzone raus. Jahreszeitlich und breitengradmäßig bedingt. Es wird also Nachts kurzzeitig schon wieder dunkel.
Sonnenuntergang ist hier um 21:30 Uhr, Aufgang schon um 4:10 Uhr. Wir sind recht weit östlich für die mitteleuropäische Sommerzeit. Etwa auf einer Linie mit Danzig.
Tage unterwegs: 48
Mjällom – Härnösand: 186 km
Schweden gesamt: 2186 km
Kilometer gesamt: 9958 km