Auf unserem Weg nach Sundsvall kommen wir an einem Kunstwerk vorbei, dem großen Y. Ein bekannter schwedischer Künstler aus der Region hat es entworfen. Ziemlich monströs aus Beton, aber eigentlich auch sehr schön gestaltet steht es direkt neben der E4.
Sundsvall war eine Stadt aus Holzhäusern, wie die meisten Städte hier. Und ist natürlich irgendwann im 19. Jahrhundert abgebrannt, wie so viele Holzstädte im Norden.
1888 gab es einen verheerenden Brand, der die ganze Stadt zerstörte. Und weil Sundsvall eine reiche Stadt war, weil es hier die weltweit größte Konzentration von Sägewerken gab, wurde die Stadt relativ schnell mit Gebäuden aus Stein wieder aufgebaut.
Das Flair ist hier tatsächlich eher mitteleuropäisch. Wieviel sowas doch immer ausmacht.
Im Hotel Knaust gibt es eine verzierte Marmortreppe zu bewundern. Hier haben früher die Holzbarone ihre Feste gefeiert.
Das Kulturmagasinet besteht aus acht alten Speicherhäusern, die jetzt mit einem Glasdach verbunden sind und die Bibliothek und ein Museum beherbergen.
Im Museum gibt es Informationen zum großen Brand, Kunstausstellungen und natürlich sonstiges Heimatgeschichtliches zu sehen.
Nach einem kurzen, erfolglosen Abstecher ins Inland, zu einer Ausstellung, die aber doch schon zu Ende war, nehmen wir den Kustvägen, den Küstenweg parallel zur E4. Die Straße ist schmal, ein Teil auch nur eine Schotterstrecke, aber es gibt auch nicht so viele Verkehr. Martin umkurvt tapfer jedes Schlagloch und jeden Straßenbuckel.
Kleine Fischerörtchen an der Küste gibt es zu bewundern, deren Fischerhütten jetzt zu Sommerhäusern mutiert sind. Und in Galtström die Ruine einer alten Eisenhütte von 1649.
Das zu verarbeitende Eisenerz kam aus Schwedens Bergen. Dort drumherum war der ganze Wald schon abgeholzt worden und zu Holzkohle verarbeitet worden. Also wurden neue Eisenhütten in waldreichen Gebieten aufgebaut.
Am späten Nachmittag sind wir dann in Mellanfjärden, ein ehemaliges Fischerdörfchen mit Hotel, Restaurants, Kunsthandwerkerladen, Gästehafen und Campingplatz.
Wir stehen schön auf der Wiese mit Blick auf Hafen und Dorf. Bei Sonnenuntergang wird es doch schon etwas kühl.
Tage unterwegs: 49
Härnösand – Mellanfjärden: 146 km
Schweden gesamt: 2.332 km
Kilometer gesamt: 10.104 km