Ich finde in einem Prospekt den Hinweis auf ein Schreinfest im Westen von Kyoto. Wir fahren mit dem Bus in die Richtung, steigen aus Versehen zu früh aus und wandern durch stille Vorststadtstrassen.
Auf dem Gelände des Schreins stossen wir als erstes auf eine Sumo Ringer Kampfveranstaltung für Kinder. Es ist sehr lustig, wie die zum Teil schmächtigen Jungs in rutschenden Sumoringerhosen versuchen, sich auf den Boden zu werfen oder aus dem Ring zu schubsen.
Einige beeindrucken durch größere Körpermasse und versuchen sich als Dampfwalze, gewinnen aber auch nicht immer.
Weitere Programmpunkte finden erst am Nachmittag statt, so fahren wir weiter in den Stadtteil nach Arashiyama am Hozugawas-Fluss im Westen. Eine beliebte Ausflugsgegend, vor allem natürlich am Sonntag, Menschenmengen schieben sich durch die Strassen und durch das beliebte Bambuswäldchen.
Wir gehen noch durch einen Park zum Fluss und beobachten die Ausflugsboote.
Anschließend geht es mit der Randen-Bahn, einer speziellen straßenbahnartigen Bahn mit nur einem Triebwagen zurück in unser Viertel. In Kyoto gibt es viele voneinander unabhängige Bahnen mit eigenen Bahngleisen und Bahnhöfen. Diese hier ist schon fast eine Museumsbahn.
Dann schwingen wir uns auf das Fahrrad, das mit der Unterkunft vermietet wurde. In Kyoto wird sehr viel Fahrrad gefahren. Allerdings haben die Japaner normalerweise den Sattel ganz niedrig eingestellt und fahren aufrecht mit stark angewinkelten Knien durch die Gegend.
Wir fahren zu einem kleinen Textilmuseum in der Nähe, dem Shibori Museum. Shibori ist eine spezielle Technik, um Stoffe beim Färben mit Mustern zu verzieren. Ähnlich der Batik Technik.
Aber sehr ausgefeilt und kunstvoll über Jahrhunderte entwickelt, werden Stoffteile fein umwickelt oder mit Nadel und Faden zusammengerafft und anschließend auf verschiedene Art gefärbt. Ganze Flächen werden in feinen Teilen umwickelt, Knötchen dicht an dicht.
Die Stoffbereich erscheinen dann wie eine Art Waffelpiquee. Die Herstellung dauert sehr lange und die Stoffe sind sehr teuer.
So werden auch die kostbaren Kimonostoffe hergestellt. Ich habe die Möglichkeit einen Kimono anzuprobieren, was ich mir natürlich nicht entgehen lasse.
Wir bewundern ausgiebig die Exponate und die zum Kauf angebotenen Werke. Ein kleiner Schal kann auch schon mal über 400 Euro kosten.
Wahnsinn, welche Arbeit, das kann man heute eigentlich gar nicht mehr richtig wertschätzen. Man erkennt auch auf den zweiten Blick den aufwendigen Herstellungsprozess nicht wirklich, es ist alles sehr fein gearbeitet.
Spaziergang Arashiyama
Fahrradtour
Schick! Schön wieder schöne Stoffe!
Hallo ihr zwei.
Dank für die interessanten Einsichten von Menschen und ihrem Tun.
Meine Ausstellung steht früher in diesem Jahr in St. Jacobi, Hamburg.
Die Arbeit ist also getan, so kann ich den Sommer noch genießen.
Euch weiterhin eine gute Reise.
Liebe Grüße, Piet
Steht dir, der Kimono, Sabine San (oder wie auch immer die weibliche Form davon ist)! Gerne demnächst so im Sender 🙂 Danke für den unterhaltsamen Reisebericht und grüße vom Hamburger Sommer – der fällt dieses Jahr auf den 29. August.
Wir stöhnen hier schon die ganze Zeit über den japanischen Sommer mit durchschnittlich 33°.
Hey Sabine, Martin!
Endlich habe ich verfnünfitges Internet und kann Eure tollen Schilderungen nachfühlen.
Sabine im Kimono ist mein Highlight bis jetzt.
Weiterhin viel Spaß
Peter
Und die passende Frisur zum Kimono
Hallo ihr zwei,
danke das ihr mir auch noch den Link geschickt habt(das hattest du wohl vergessen).
Es ist sehr spannend zu lesen und die Bilder sind super.
Bis bald.Grüße von Agi