31.08.25 – Tulcea

Zum Sonnenaufgang stehen wir auf. Ländliche Idylle, Hähne krähen, Vögel fliegen, Hundegebell, leichter Pferdegeruch. Außerdem gibt es hier noch Schafe, Esel und Damwild auf dem Hof. Der Hund ist schon wieder da und hofft darauf, was abzukriegen. Die Türen müssen wir schließen, damit die Katzen nicht ins Auto springen. 

Jetzt nähern wir uns langsam dem Ziel unserer Reise, dem Donau Delta. Bei Braila überqueren wir wieder einmal die Donau. Inzwischen ist sie breit. Die Brücke ist 2 km lang, dann geht’s weiter Richtung Osten. Überraschenderweise ist das Gebiet ziemlich hügelig, es scheinen zum Teil bewachsene Sanddünen zu sein.

Die Landschaft ist besonders. Die Dobrudscha ist der westliche Ausläufer der Steppe, die sich von der Mongolei nach Südosteuropa erstreckt. Die Macin-Berge, an deren Hängen wir entlang fahren, ist eines der ältesten Gebirge der Welt.

Wir kommen wieder näher an die Donau, gegenüber liegt die Ukraine. Ein Grenzübergang und eine Fähre verbindet die Länder. Wir fahren runter bis zur Kontrollstelle. Ukrainische Fahrzeuge und Menschen wechseln hier die Seite in beiden Richtungen. LKWs mit Getreide reisen in die EU ein. 

Später ist die ukrainische Stadt Izmajil am anderen Ufer zu erkennen. Besonders die während der Sowjetherrschaft aufgebauten und jetzt brach liegenden Industrieanlagen stechen ins Auge. 2023 gab es russische Angriffe auf den Donauhafen.

Tulcea ist auch keine kleine Stadt mit einem Aluminiumkombinat und ca. 70.000 Einwohner. Wir fahren zum Kai, wo die Schiffe zur Donau-Delta Rundfahrt ablegen und laufen ein bißchen herum.

Viele Schiffe, viele Anbieter, in 8-9 Stunden kann man es bis ins schwarze Meer schaffen. Wir wollen aber noch weiter rein ins Delta und dort eine Tour machen. 

Vorher schauen wir aber noch in das Museum des Donaudeltas rein. Hier wird sehr interessant die Entstehung und Besiedlung des Donau Deltas gezeigt. Auch Landschaftsformen, Fauna und Flora werden erklärt.

Ein kleines Aquarium mit unter anderem mehreren Störarten, die in der Donau vorkommen, runden den Besuch ab. Eine sehr schöne Einstimmung auf unseren Delta Besuch.

Wir fahren weiter zwischen Sfantu Gheorghe Arm der Donau und den Hängen des Macin Gebirges entlang. In Mahmudia machen wir eine Pause. 

Die Promenade ist hier ganz neu gebaut. Hotels, Pensionen und Restaurants säumen das Donauufer. Wir essen ein paar typisch rumänische Kleinigkeiten. Der Campingplatz hier vor Ort gefällt uns allerdings gar nicht. 

Wir fahren also weiter nach Murighiol. Das liegt zwar nicht direkt am Donauarm, hat aber auch sehr viel touristische Infrastruktur. Mehrere kleine Campingplätze, die auch alle Touren mit kleinen Booten ins Delta anbieten. 

Wir entscheiden uns für einen Platz und fühlen uns direkt wohl. Viel los ist hier nicht. Wir buchen gleich eine Tour mit dem Chef für morgen 7 Uhr. 

Es regnet dann wenige Tropfen. Das ist seit Bratislava der erste Regen.

22. Tag

Unirea – Murighiol: 164 km

Gesamt: 3494 km

Donaukilometer:

Murighiol: ca. 60 km

Donauüberquerungen: 1


© TomGonzales, major revision by Ulamm – CC BY-SA 2.0