19.07. – Rote Sandstein Kliffs

Einige Punkte stehen heute wieder auf unserem Programm. In der Nähe gibt es ein Münchhausen Museum. Man fragt sich Münchausen? Warum in Lettland? Das erfahren wir dort. Münchhausen war Soldat in Russland und Lettland und hat hier die Gutsbesitzer-Tochter geheiratet und einige Jahre hier gelebt. 

Deshalb gibt es hier ein Museum mit großer kindgerechter Draußen-Installation der märchenhaften Abenteuer von Baron Münchausen. Wir beschränken uns auf das Drinnen, dass das Leben Münchshausen hier in Lettland darstellt. Durchaus schrill. 

Nächster Stopp sind die Veczemju klinits, ein Steilufer mit rotem Sandsteinklippen. Der Weg dahin führt wieder kilometerweit über Schotterpisten. Schnell fahren hilft bei Wellblechpisten. 

Große Granitbrocken liegen am Strand, alles Hinterlassenschaften der Eiszeit und anhand der Gesteinsart ist genau zu definieren, woher sie ursprünglich kommen.

Die Sandstein Kliffs sind malerisch, an der Abbruchkante wachsen die Wurzeln in der Luft. Noch ein Sturm und einige Bäume werden auf den Strand krachen.

Dann suchen wir ein kleines Moor mit einem Lehrpfad. Etwas abseits der Küste, außerhalb der Hauptverbindungsstraßen, irgendwo in der Einöde. Wir brauchen 2 Anläufe, der erste Versuch endet an einem überwachsenen Waldweg.

Aus der anderen Richtung gelangen wir dann aber zu dem Holzsteg, der übers Moor zu einem kleinen Aussichtsturm führt. Vor Verlassen des Weges wird gewarnt. An den moorigsten Stellen sind unreife Cranberries zu finden.

Dann cruisen wir weiter kreuz und quer über die Schotterpisten zu einer Stelle am Fluß Salaca. Hier gibt es wieder rote Sandsteincliffs an einer Kehre des Flusses. Der Sand wird gefestigt und zusammengehalten durch Eisen und Ton-Beton. Das erklärt auch die rote Farbe.

Die Löcher im Gestein werden von Schwalben angeflogen. Anscheinend brüten sie dort. Ob sie sie selber gegraben haben, darüber sind wir uns nicht einig.

Wieder an der Küste angekommen, kurz vor der estnischen Grenze gibt es an einem kleinen Ort 2 große Alkoholdiscounter. Ich hatte kurz vorher noch gelesen, dass die Finnen nach Estland zum billigen Alkohol-Einkauf fahren. Heißt das jetzt das die Esten zum Alkohol einkaufen nach Lettland fahren? Auf dem Parkplatz sehen wir aber viele finnische Kennzeichen. Das läßt hoffen, dass das Bier in Estland nicht teurer als in Lettland ist. Wir kaufen trotzdem noch was ein.

Wir fahren weiter auf der kleinen Küstenstraße entlang. Und eh wir uns versehen sind wir, schwupps, in Estland. 

Sofort entdecken wir eine Art Sommercafé am Straßenrand. Das lassen wir uns nicht entgehen und genehmigen uns Kaffee und Muffins. In Lettland gab es nicht so viele richtig gute Cafés. Mal schauen, wie es hier in Estland ist. Aber schon müssen wir neue Wörter lernen, die Speisekarte überfordert uns erstmal wieder.

Ein paar Kilometer weiter steuern wir einen Campingplatz direkt am Meer an. Es ist ziemlich windig. Die windgeschützten Plätze sind schon belegt. Wir kuscheln uns ziemlich tief auf dem Gelände ein bißchen hinter das Schilf, bauen unser Vorzelt auf der windabgewandten Seite auf und stehen eigentlich ziemlich gut. 

Am Ufer reicht die Wiese hier bis ins Meer, ein Saunahüttchen kann man auch anmieten.

Kleines Fazit zu Lettland:

Die Preise in Lettland sind so ungefähr mit Deutschland zu vergleichen. Bier und auch Wein sind eher etwas teurer. Campingplätze kosten ähnlich viel wie bei uns, schwanken aber nach Lage und Ausstattung sehr. 

Die Sanitäranlagen sind eher immer sehr klein, das was aber in Finnland und Schweden ähnlich. Trotzdem haben wir keinen Andrang erlebt. Die Campingplätze sind oft recht groß, aber nicht sehr voll.

Normale Bäckereien sind fast überhaupt nicht zu finden. Anscheinend wird Brot hauptsächlich nur noch in Großbäckereien gebacken und in Supermärkten verkauft. Richtig handwerkliches Brot haben wir nur auf dem Markt gesehen.

Die Supermärkte haben anscheinend durchgehend von 8-22 Uhr, auch am Sonntag geöffnet. Tankstellen funktionieren hauptsächlich in Selbstbedienung und über Kreditkarte, wir haben nur einmal getankt und was wir sonst gesehen haben, sah ähnlich aus. 

10. Tag

Lauči – Kalbi: 149,4 km

Gesamt: 889,4 km

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