Wenn morgens wieder die Sonne scheint und alles ruhig ist, ist alles wieder gut. Im Gegensatz zu gestern, als wir mit Regenmantel und Regenschirm zu den einzelnen Häusern gelaufen sind und versucht haben, nicht in die dicksten Pfützen zu patschen.
Heute wollen wir noch einem Bauernschloss eine Chance geben. Lingbo liegt noch einigermaßen auf unserer Route.
Auf dem Weg dahin überqueren wird die Grenze zwischen Nord- und Mittelschweden. In Lingbo ist ein Freilichtmuseum, das der Gemeinde gehört.
Heute am Sonntag ist hier viel los. Es gibt ein Kutschenmuseum und es wird Tunnbröd von den freiwilligen Helferinnen gebacken.
Nicht so professionell in einem Holzbackofen, wie gestern in der Hofbäckerei. Sondern auf einer heißen Platte, wie man sie von der Crepes-Herstellung kennt. Typisch ist, das sie mit einer Art Noppen-Nudelholz ausgerollt werden. Wahrscheinlich damit die kleinen Erhebungen einen gleichmäßigen Kontakt auf der Grillplatte haben.
Außerdem gibt es einen kleinen Flohmarkt und Kunsthandwerkliches und das zweistöckige Bauernhaus ist zu besichtigen.
Es hat viele Fenster, das zeugt von einem reichen Bauern, weil Glas damals teuer waren.
Alles ist liebevoll eingerichtet, die Zimmer in der oberen Etage wurden irgendwann mal als Einzelwohnungen vermietet, deshalb gibt es in jedem Zimmer einen Ofen.
Zum Schluß gibt es noch Kaffee und eine Waffel mit Moltebeeren-Marmelade. Viele Einheimische sind am Sonntag auch hier, die Stimmung ist herzlich, angenehm und entspannt.
Wir fahren dann weiter zu einer alten Eisenhütte. In Axmar Bruk wurde schon im 17. Jahrhundert Eisen geschmolzen und 1861 hat man eine neue Eisenhütte gebaut, die damals sehr modern war. Sie ist ziemlich gut erhalten oder auch gut restauriert worde und wird heute von einem Verein als Veranstaltungs- und Ausstellungsraum genutzt.
Am Hafen wird das alte Magasin, ein quadratisches, mehrstöckiges rotes Holzhaus, für Kunst und Kunsthandwerk genutzt. Man findet hier wieder Objekte von Künstler*innen aus der Region. Sehr schön und inspirierend. Auch hier ist die Stimmung angenehm sonntäglich.
Zum Abschluss gibt es nochmal wieder Kaffee unterm Apfelbaum mit einer hübschen Beeren-Sahnetorte inklusive Gruß aus dem Rosengarten.
Anschliessend führt uns der Navi erstmal in die Irre. Auf unserem weiteren Weg nach Gävle geraten wir dann doch tatsächlich in einen Stau. Auf der dreispurig ausgebauten E4 (abwechselnd zwei Spuren in die eine und eine Spur in die andere Richtung) stehen wir für mindestens zehn Minuten, ohne das es weiter geht. Und das ohne ersichtlichen Grund.
In Gävle haben wir dann nicht mehr viel Lust, uns in der Stadt umzusehen. Wir fahren gleich weiter zu einem Campingplatz, der an einen großen Kindervergnügungspark mit Gästehafen und Hotel angegliedert ist. Er ist zwar teuer, aber gar nicht so schlecht. Lange nicht ausgebucht und eher ruhig. Nur aus der Ferne hört man das Juchzen der Kinder aus dem Park.
Tage unterwegs: 52
Ljusne – Furuvik : 202 km
Schweden gesamt: 2.984 km
Kilometer gesamt: 10.756 km
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