06.09.25 – Deutsch-Weißkirch und Schäßburg

Ein paar Facts über Rumänien unseres Stadtführers gestern, die vielleicht noch erwähnenswert sind:

Rumänien gehört nicht zum Balkan. Der fängt erst südlich der Donau an. Rumänien ist von den Römern beeinflusst. Deshalb auch die romanische Sprache, die natürlich einige slawische Wörter Integriert hat. Zum Beispiel „da“ für „ja“. Rumänen verstehen 60% der italienischen Sprache.

Rumänien war im Mittelalter das östliche Bollwerk gegen die Mongolenstürme. Deshalb auch die vielen Kirchenburgen und Festungen.   

Wir fahren nach Viscri, Deutsch-Weißkirch. Ein typisches siebenbürger-sächsisches Dorf. Dafür steht es auch auf der Unesco Welterbe-Liste. 

Obwohl es erst kurz nach 10 ist, sind schon einige Besucher da. Wir wandlen durch das Dorf. Die typisch pastellfarbigen kleinen Bauernhäuser mit Biberschwanzziegeln auf den Dächern, stehen auf langem schmalen Grundstücken. So sind auch die Äcker drumherum aufgeteilt, lang und schmal. 

Oben auf dem Hügel die befestigte Kirchenburg, erst drumherum die ersten Häuser, dann das Dorf erweitert die Straße entlang.

Versteckt hinter einigen der geschlossenen Toren befinden sich Restaurants, Läden und Pensionen. Wir laufen hoch zur Kirchenburg. 

Sie ist von einer Mauer umgeben, mit Wehrtürmen an den Ecken. Man kann den Kirchturm besteigen und hat einen guten Blick auf das Dorf.

In Nebenräumen befindet sich ein kleines Museum, das von der Geschichte des Dorfes erzählt. Leider sind keine Fotos erlaubt.

Früher herrschten im Dorf strenge, ritualhafte Nachbarschaftsregeln, Trachten- und Kleiderordnungen. Eine kleine Fotoausstellung mit alten Fotos aus dem Dorf runden das ganze ab. Sehr interessant und erkenntnisreich das Ganze.

Wir fahren weiter nach Schäßburg, Sighișoara, eine der Gründungsstädte in Siebenbürgen. Hier liegt die ganze Altstadt auf dem Burgberg, ist auch Unesco Welterbe. Der untere Teil der Altstadt wurde leider in den 70er Jahren nach einem Hochwasser der großen Kokel abgerissen.

Hier ist angeblich der wahre Graf Dracula geboren, das wird an allen Ecken sehr gut vermarktet.

In der Altstadt reiht sich Souveniershop an Souveniershop und Restaurant. Hoch zum Burgberg führt eine gaaanz lange Treppe. Oben auf dem Berg breitet sich dann die von einer Mauer umgebene Zitadelle aus. 

In der Kirche wird eine kleine Ausstellung von alten Bauerntruhen gezeigt, wer weiß auf welchen Dachböden die jahrzehntelang vor sich hin gemodert haben. 

Ein paar schöne alte Malereien an Wänden und Decken. Und die Krypta kann man auch besuchen.

Zurück gehen wir den Umweg, ja so heißt der Weg wirklich, er macht eine Kurve um die Treppe herum. Er bietet noch ein paar schöne Ausblicke auf die Türme und Dächer der Stadt. 

28. Tag

Cloasterf – Cheile Turzii: 197 km

Kilometer gesamt: 4624 km


© TomGonzales, major revision by Ulamm – CC BY-SA 2.0

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