04.09.25 – Transfogarasche Hochstraße

Jetzt geht hoch in die Berge, Südkarpaten. Auf die Transfogarasche Hochstraße oder Transfăgărășan. Von der Südseite nimmt sie einen langen Anlauf durch das Tal der Arges. Die ist noch einige Male aufgestaut. Dem Stausee Vidraru fehlt reichlich Wasser. 

Viele Leute sind unterwegs, Reisebusse parken an der Straße, eine Autokarawane, ganze Kolonnen winden sich den Berg hoch. 

Dann bleiben die Autos vor uns plötzlich stehen. Ein Bär! Ja, die Warnschilder haben wir schon bemerkt und auch gelesen, dass man auf jeden Fall Bären sehen wird. 

Wo ein Bär am Straßenrand sitzt, ist immer schon im voraus zu erkennen. Die Autos vorher halten. Wir sehen insgesamt 6. Sie lungern am Straßenrand, wie Prostituierte auf dem Straßenstrich. 

Und warten wohl darauf, dass sie gefüttert werden. Was natürlich bei Strafe verboten ist. Sie sind schon zu sehr an Menschen gewöhnt und bleiben einfach sitzen, wenn man anhält.

Malerisch windet sich die Straße an der Arges und ihren Zuläufen entlang. Den ein oder anderen Wasserfall gibt es auch zu sehen. 

Irgendwann geht es dann auch steiler in Serpentinen bis kurz vor dem Grat. Auf 2000 Meter Höhe verschwindet die Straße dann in einen Tunnel. Hier sind es noch 19°.

Auf der anderen Seite ist Nebel, vielmehr landen wir in den Wolken. Hier sind erstmal größere, kostenpflichtige Parkplätze und Massen an Souvenierständen. 

Von hier kann man eigentlich den sensationellen Blick auf die Serpentinen der Nordseite werfen, fällt heute wegen Nebel leider aus. Diese Ansicht soll wohl den Ruf als schönste Passstraße der Welt begründen. Was dann natürlich sehr viele Leute anlockt.

Ein bißchen tiefer können wir dann doch noch einen Blick auf die Schlängelabfahrt werfen. Dann geht es runter nach Siebenbürgen.

Die Passfahrt nutzen wir wieder mal für einen kleinen Test. Insgesamt sind es ca. 160 km von Cuerta des Arges, wo wir unsere Batterie randvoll laden, bis Sibiu, wo es die nächste vernünftige Lademöglichkeit gibt. 

Reicht eine Ladung, mit der wir normalerweise 280km weit kommen würden? Oder verbraucht eine Berghochfahrt soviel Strom mehr, das wir Probleme bekommen könnten? 

Wir starten also mit 100% Batteriekapazität, auf dem Pass, nach 84 km, haben wir noch 53%, entspricht einem Verbrauch von ca. 25 kWh auf 100km. Bei der Fahrt ins Tal gewinnen wir Energie, so dass die Batteriekapazität unten, als es wieder flach wird und wir ungefähr wieder auf gleicher Meereshöhe angekommen sind, 64% beträgt. Das wäre ein Verbrauch von 10,9 kWh/100 km. Verrückt.

In Sibiu angekommen ist die Batterie bei 50%. Für 25 km bergab und 50 km im flachen Gelände haben wir also ca. 1,9 kWh auf 100 km verbraucht. Im Schnitt liegen wir dann bei 14,5 kWh für die ganze Fahrt. Ist schon krass. Das ist weniger, als wir im Schnitt im flachen Gelände verbrauchen, das liegt so bei knapp 17 kWh. Tja, Benzin gewinnt man nicht zurück.   

Für einen richtigen Test müßte man eigentlich die selbe Strecke mal hoch und runter fahren. Das wäre echt spannend. 

Campen tun wir am Rande von Sibiu. Neben dem Flugplatz, wenn die Flieger starten, röhrt es ganz schön. Aber so viele sind es nicht. 

26. Tag

Budeasa -Sibiu: 199 km

Kilometer gesamt: 4290 km


© TomGonzales, major revision by Ulamm – CC BY-SA 2.0

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