Nach dem üblichen Morgenprogramm fahren wir heute weiter auf unserer Schärengarten Ringstrassen-Runde.

Als nächste längere Fährfahrt kommt die Bezahlfähre zwischen Houtskär und Inio an die Reihe. Nach zwei kleinen Überfahrten, bei denen das Aussteigen aus dem Auto nicht lohnt.

Die Bezahlfähre, die 40,- Euro kostet, schließt sozusagen im Sommer den Kreis. Die anderen Fähren sind kostenlos, weil sie einfach die einzige Verbindung zwischen den Inseln sind. Die Fähre im äußeren Bereich des Schärenrings ist nicht zwingend notwendig.

Hier dauert die Überfahrt eine knappe Stunde. Eine schöne Fahrt an kleinen Inseln, Schären und Klippen vorbei, entspannend und entschleunigend. 

Auf Iniö fahren wir dann zum nördlichen Ende der Inselgruppe. Dort gibt es nochmal eine längere Fährfahrt. Da können wir jetzt so richtig entschleunigen, denn die vorhergehende Fähre haben wir gerade um eine halbe Stunde verpasst, die nächste kommt erst in 3 Stunden! Das ist aber gar nicht gut abgestimmt auf den Fahrplan Bezahlfähre.

Aber so ist es. Die Fähre kommt nochmal wieder zurück und macht dann erstmal Pause. Wir auch und gehen in ein nahegelegenes Café. 

Es sammelt sich mit der Zeit eine längere Schlange an Autos an. Man sieht natürlich immer die selben Leute, klar, so viele andere Wege gibt es hier ja nicht.

Wir wollten eigentlich auf der letzten größeren Insel eine kleine Fahrradrunde einlegen, das können wir jetzt knicken. Die Fahrt geht erst um kurz vor drei los.

Dann endlich werden die Fahrzeuge auf der Fähre einsortiert. Das war dann auch die letzte Fahrt. Acht Fähren haben wir letztendlich auf der Runde bewältigt, mit Fahrtzeiten von 5 Minuten bis zu 1 Stunde. 

Kaum von der Fähre runter, gibt es ein kleines Kunsthandwerkerdorf. Wir fahren erst mal vorbei, drehen aber noch mal um.

Auf einem Hof haben sich in den Häusern verschiedene Kunsthandwerker angesiedelt und arbeiten und verkaufen ihre Sachen vor Ort. Ganz nett, es gibt einen Glasbläser, Keramikerin, Schmied, ein Café und für Kinderbelustigung ist auch gesorgt.

Beim Zuschauen bei der Glasbläserei wird uns nochmal klar, was für ein schwieriges Geschäft dieses Handwerk doch ist. Zeitliche Präzision, Fingerspitzengefühl für den Zustand der heißen Glasmasse und unglaublich viele verschiedene Arbeitsschritte.

Jetzt aber weiter nach Uusikaupunki. Dieser lustige Ortsname war mir schon untergekommen, als wir in den 90er Jahren hier in der Gegend rumgesegelt sind. Natürlich müssen wir deshalb unbedingt dorthin. Er bedeutet aber einfach nur Neustadt.

Außerdem gibt es hier ebenfalls eine Schärenrundtour, die man gut mit dem Fahrrad bewältigen kann. Das ist doch ein guter Ersatz für unsere heute ausgefallene Fahrradtour. 

Wir mieten uns deshalb gleich wieder für 2 Tage auf dem ansprechenden Campingplatz am Meer ein. Es ist Samstag und am Campingplatzimbiss gibt es Livemusik.

Mehrere Sänger singen abwechselnd zur Playback-Begleitung finnische Schlager und Volksmusik. Etwas gruselig, aber bei den Finnen stößt es auf große Begeisterung, die Hütte ist jedenfalls voll.