Hören wir da tatsächlich Regentropfen auf dem Autodach? Es sind nur vereinzelte Tropfen und es hört auch schnell wieder auf. Aber der Morgen zeigt sich bedeckt. Und mit erstmal angenehmen Temperaturen.
Auf der Insel Pargas, auf der wir sind, gibt es den größten Kalksteinbruch Finnlands. Im Tagebau wird dort Kalk für die Zementherstellung, aber auch für Landwirtschaft, Papierherstellung und alles mögliche andere abgebaut. Wir fahren zum Aussichtspunkt und blicken in ein fast schon malerisches Loch. Weiße Kalkränder und in der Mitte ist quasi ein Inselchen stehengeblieben.
Die Grube ist 2 km lang und der tiefste Punkt liegt 130 m unter der Meeresoberfläche.
Anscheinend betreiben wir irgendwie so eine Art Tagebau Tourismus. Die Löcher in der Landschaft scheinen uns doch immer wieder anzuziehen.
Es gibt noch einen weiteren Aussichtspunkt. Dort führt eine lange Holztreppe auf einen Hügel. Sie sieht ziemlich neu aus, ist erst 2021 gebaut worden. 2 Sportlerinnen machen dort Training, rauf und wieder runter. Es gibt unten sogar Anleitungen für verschiedene Trainingsmöglichkeiten.
471 Stufen hat die Treppe mit angenehm flachen Stufen. Sie hat Zahlen an den Stufen, so dass man sie nicht selber zählen muss. Tatsächlich ist sie wirklich für Sportzwecke gebaut worden und natürlich auch als Zugang zum Aussichtspunkt.
Oben hat man leider nicht so einen guten Blick in die Grube, weil die Bäume schon zu hoch gewachsen sind.
Dann begeben wir uns auf die 250 km lange Schären-Ringroute. Hier vor Turku befinden sich bis zu 20.000 Inseln und Inselchen. Der Schärengarten geht fast nahtlos in die Inselwelt der Aalandinseln über.
Ähnlich wie beim Inselhopping im Saimaa-See geht es Berg rauf, Berg runter, über Brücken, Dämme und Fähren.
In Nagu schauen wir uns den Sportboothafen mit seiner kleinen Hafenmeile an. Es gibt Kaffee und die finnische Variante von Pommes Frites für uns, neue, kleine finnische Kartoffeln (das ist quasi eine finnische Gourmet-Spezialität). Lecker.
Auf Korpo fahren wir nach Korpoström, hier befindet sich das Schärengarten-Besucherzentrum. Der ganze Schärengarten ist ein Biospährenreservat und der südliche Teil dazu noch ein Nationalpark. Hier gibt es ein paar Informationen, die Uni Turku macht Forschungsprogramme, es gibt ein Kinder Labor, Ausstellungen, ein Hotel und kleine Shops.
In Korpo warten wir knapp 1 Stunde auf unsere Fähre nach Houtskär. Diese Fähre braucht 35 Minuten und unterwegs gibt es ein kleines Schnupperkonzert in der Cafeteria. Von Teilnehmern des Aava Festivaali, ein kleines Musikfestival, das auf den beiden Inseln stattfindet.
Auf Houtskär biegen wir direkt links ab zu einem kleinen Campingplatz. Der ist etwas in die Jahre gekommen. Es gibt höchstens 5 oder 6 Plätze für Wohnmobile und ein paar Hütten. Die älteren Besitzer sind des Englisch kaum mächtig.
Aber eigentlich ist alles so, wie wir uns das vorstellen.
In der Nähe ist ein niedlicher kleiner Strand, wir blicken entfernt aufs Fahrwasser, dort fahren die großen Fährschiffe von Stockholm nach Turku vorbei. Die Verbindungsfähre landet regelmäßig an und nimmt lärmende Kühllaster mit.
Wir baden an dem kleinen Strand, richtiges Schärenfeeling, Schärensommer.
Pargas – Houtskär: 84 km
Finnland gesamt: 1841 km
gesamt: 3081 km
Benachrichtigungen für neue Beiträge:
?
Pingback: 04.10 – Valle Salado de Salinas de Añana – reiseRLei