3.10. Abgetragene Berge

Da wir nun den Verladehafen für Eisenerz gesehen haben, die Erzroadtrains überholt haben und nachts von den Erzzügen geweckt worden sind, müssen wir uns dann doch mal angucken, wo das Eisenerz denn eigentlich herkommt. Und dazu haben wir Gelegenheit in Tom Price. Tom Price Ist eine Erzbergbaustadt, bis 1982 eine Closed City, d.h. nur Minenarbeiter durften hier wohnen. Jetzt wohnen viele junge Familien hier und es gibt für eine Stadt mit 5500 Einwohnern wirklich viele tolle Sportstätten, ein großes Schwimmbad und sogar ein College.

 

 

Wir haben eine Minentour gebucht. Mit dem Bus geht es zur nahegelegenen Tom Price Mine.

 

 

Hier wird im offenen Tagebau hochqualitatives Eisenerz abgebaut.

 

 

Letztendlich werden hier Berge abgetragen und dann große Löcher gebuddelt, um das Eisen herauszuholen.

 

 

So wie wir das verstanden haben, wird es anschließend auch wieder ein bisschen renaturiert. Aber die Eingriffe in die Natur sind schon gewaltig. Wir blicken in das Riesenloch und auf die Riesenmaschinen.

 

 

Die mit Superlativen und Zahlen bedacht werden. Muldenkipper mit Rädern höher als unser Bus.

 

 

Letztenďlich nutzen wir alle Dinge, die aus Eisen gemacht werden, ohne das wir uns darüber klar sind, was die Gewinnung und Herstellung wirklich bedeutet.

 

Anschließend begeben wir uns wieder „on the road“.
Alles ist schon gesagt, aber die Realität verstärkt es noch einmal. Schotteroberflächen mit Spinifexgras. Und sind das Mulgas, dies sich mit Ästen wie aufgelöste, schwarze Reisigbesen in die Luft strecken? Nein, Mulgas sind die grünen Bäumchen mit den nadelähnlichen Blättern. Hier ist noch nicht alles zu Staub zermahlen, da hat die Erosion noch einiges zu tun.

 

 

270 km, kein Roadhouse, ein Rastplatz und ein paar schottrige, kleine Parkplätze. Die Gedanken fangen an zu spinnen. Die Strecke muss überwunden werden. Gleichmut und Geduld, um jeden Kilometer nach dem anderen zu fressen.

Gelbe Schilder: Dip, Grid, Crest und Floodway. Ein blaues Schild: 136, die Nummer unserer Straße. Ein grünes Schild: N 60. Noch 60 Kilometer bis zu unserem Tagesziel, dem Roadhouse Nanutarra.

 

Tom Price – Nanutarra – 372 km

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Betina Bewarder

    Beeindruckend, aber auch gruselig.
    ich erinnere noch sehr genau als wir in Weißwasser waren, um den Braunkohleabbau zu sehen. Ein riesen Loch und riesige MAschinen. Damals besuchten wir Wolle, der dort arbeitete,

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