Zur Frage „Serbien ja oder nein“ haben wir uns für nein entschieden. Möglicherweise langwierige Grenzkontrollen, unser Handytarif funktioniert dort nicht, zur Zeit Demonstrationen und Aufstände in Belgrad und anderswo, schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur, Anmeldezwang von Touristen innerhalb 24 Stunden stehen gegen einen Vollständigkeitswahn, möglichst sklavisch dem Lauf der Donau zu folgen.
Wir werden also von Ungarn gleich rüber nach Rumänien fahren. Und uns dort weiter die Donau entlang hangeln.

In Ungarn gibt es seit Anfang 2024 ein Leergut-Recyclingsystem und es scheint gut zu funktionieren. Am Sonntagmorgen vor halb 10 stehen Schlangen an vier Rückgabeautomaten mit Einkaufswagen voller leerer Dosen.
Als hätten sich alle hier verabredet. Flaschensammler sind auf jedenfall auch dabei und bringen ihre Ernte der letzte Woche zum Automaten. Da fallen wir mit unseren vier Döschen echt aus der Reihe.

Dann arbeiten wir uns mit der Übersetzungsapp durch die Regale. Ein Einkauf in einem fremden Land ist doch immer ein kleines Abenteuer.
Ein Shop im Shop, ein kleiner Stand mit sauer eingelegtem und gefülltem Gemüse. Die Gelegenheit nehmen wir wahr und suchen uns eine lila Paprika und zwei kleine gelbe, scharf gefüllte Paprika aus. Die Verständigung mit Händen und Füßen klappt ganz gut. Köszönöm, Danke.


Wir fahren also Richtung Osten bis an Theiß, dem längsten Nebenfluss der Donau. In Szolnok machen wir einen kurzen Stopp und treffen bei unserem Gang zum Fluß auf eine Art Feuerwehr Trainings Festival. Die Sache heißt „Firefit Championchips Europe“, eine deutsche Veranstaltung, die durch deutsche und europäische Städte tourt. Es sollen jeweils die einheimischen Feuerwehrleute ihr Können im Wettbewerb untereinander beweisen.


Auf einer ziemlich neuen Fahrrad-Fußgängerbrücke gucken auf die Theiß. Sie scheint wenig Wasser zu haben. Kann aber anscheinend auch hohe Fluten verursachen, wie der Hochwasserschutz und die Deiche zeigen.


Der restliche Tag ist eher ereignislos. Unterwegs viele Folientunnel mit Paprika, auf den Steppenwiesen der Puszta blüht der lila Strandflieder. Eine Holzpontonbrücke über die Theiß bei Csongrád ist noch ganz interessant, sie klappert bei Überfahrt doch erheblich.
in Szeged wollen wir eigentlich auf den stadtnahen Campingplatz, der ist allerdings wegen eines Festivals das auf dem Gelände stattfinden wird, gesperrt. Auch hier hohe Flutschutzmauern, Szeged ist im 19. Jahrhundert von einem Hochwasser komplett dem Erdboden gleichgemacht worden.

Wir fahren in den Nachbarort und stehen nahezu alleine auf einem städtischen Campingplatz mit großem, auch nahezu leerem Naturbad.

15. Tag
Cegled – Sziksós : 199 km
Gesamt: 2038 km
Donaukilometer:
Querab Baja: ca. 1479 km

© TomGonzales, major revision by Ulamm – CC BY-SA 2.0