19.08.25 – Rund um den Neusiedler See

Weil uns die Kombi Schiffstour plus Radtour so gut gefallen hat, fahren wir heute gleich als erstes mal wieder mit der Fahrradfähre über den See nach Rust. Eine Fahrradtour um den kompletten See wäre 144 km lang. Mit der südlichsten Fähre auch noch über 70 km, gute 50 km reichen uns eigentlich. 

Bei Abfahrt des Schiffes wird der Grund schlammig aufgewirbelt und trübt das milchige Wasser noch mehr.

Der See ist flach, ein Steppensee in der pannonischen Tiefebene, der größte abflusslose See Europas. Der südliche Zipfel gehört schon zu Ungarn. Die mittlere Wassertiefe beträgt 1,5 Meter und schwankt sehr stark. 

Er war auch schon mal mehrere Jahre komplett ausgetrocknet und es wurde Ackerbau auf dem Seegrund betrieben. Deshalb hatte man auch mal die Idee ihn trocken zu legen, auch weil die stark schwankenden Wasserspiegel doch sehr nervten und immer wieder Dörfer überfluteten. Hat aber nicht geklappt. Den Abflusskanal, den sie gebaut hatten, war falsch berechnet und stattdessen wuchs der Schilfgürtel am See. 

In Rust sind viele Pfahlbauten am Rande des Schilfsgürtel gebaut. Sie sind nur mit dem Boot zu erreichen und haben keinen Strom und Wasseranschluss. Wie gut, das es Solarenergie gibt, so haben alle Hütten Solarmodule auf dem Dach.

Das Schiff ist gut gefüllt, bestimmt 50 Fahrräder sind mit an Bord. In Rust strömen alle auf den Fahrradweg. Die Radwege sind hier alle gut gekennzeichnet mit Abbiegehinweisen auf den Straßen und überall Richtungsschilder. 

Der Weg liegt weitab des Sees, logisch, ist der Schilfgürtel doch auch bis zu 5km breit. Eines des größten, zusammenhängenden Schilfbestandes Europas.

Wir fahren durch die Weinanbaugebiete, in den Orten überall Weinkeller und Winzer. Die Rebstockreihen sind mit Netzen geschützt, denn große Starenschwärme sind unterwegs.

Nach 3 Stunden haben wir den See zumindest halb umrundet und denken, es ist eine gute Idee, schwimmen zu gehen. Zumindest versuchen wir es. Auch nach etlichen Metern sind wir noch nicht mal mit den Beinen komplett im Wasser. Zum Abkühlen durch eintunken reicht es dann doch.

Am frühen Abend fahren wir noch kurz zur alten Mühle und dann in einen Heurigen, die hier Buschenschank heißen und zwar deshalb, weil sie einen Busch vor die Tür stellen, wenn sie geöffnet haben. Was dann „is aufg‘steckt“ heißt.

Abschließend gibt’s dann auch noch Sonnenuntergang über dem Leitha Gebirge.

10. Tag

Gesamt: 1368 km

Radkilometer:

Rust – Podersdorf: 52 km

Radkilometer Gesamt: 156 km

Donaukilometer:

Hainburg: 1884


© TomGonzales, major revision by Ulamm – CC BY-SA 2.0

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