14.08. – Fazit Baltikum

Ja, jetzt geht es einfach nur nach Hause. Gut 500 km liegen vor uns. Auf unserem Weg zurück zur halb fertigen Autobahn fahren wir durch lange enge Alleen mit dicken alten Ahorn Bäumen. Manchmal kommt man sich vor wie in einem Tunnel.

Die Autobahn ist auf diesem Stück erfreulicherweise schon komplett fertig gestellt. Die Grenze zwischen Polen und Deutschland durchfahren wir nicht so unbemerkt, wie die anderen Grenzen. Runtergeleitet von der Autobahn, durch enge Sperren fahren wir langsam an der Polizei vorbei. Einzelne Autos werden zum Durchsuchen rausgewunken.

Gegen 16 Uhr, sind wir nach einem kleinen Zwischenstopp in Lychen dann zu Hause und packen das Auto aus.

FAZIT

Camping

Es gibt überall Campingplätze im Baltikum. Manchmal findet man überraschend idyllische Plätze, die wenig besucht sind. Die Sanitäranlagen haben für unser Gefühl immer zu wenige Toiletten und Duschen. Wir haben es aber kaum erlebt, dass es zu Wartezeiten kam. Die Preise sind mit deutschen Preisen vergleichbar und hängen auch immer von der Lage ab. Plätze an beliebten Touristenorten sind oft teuer.

Städte

Die Hauptstädte sind auf Grund ihrer langen Geschichte immer spannend. Alle 3 Hauptstädte, Riga, Tallinn, Vilnius sind aber unterschiedlich.

Eine Stadtführung mit Freetours sind wärmstens zu empfehlen, weil dort nicht nur Geschichte und Sehenswürdigkeiten gezeigt und erklärt werden, sondern sehr viel über aktuelle Gesellschaft und Politik erzählt wird.

Landschaft

Das Baltikum ist sehr flach. Der höchste Berg ist 318 m hoch. In Estland ist die Landschaft eher schon skandinavisch, mit Finnland vergleichbar. Estland ist zu 50% bewaldet, viel mit Kiefern und Fichten. Lettland auch, Litauen hat mehr gemischte Kulturlandschaft. Es gibt ausgedehnte Moorflächen und Wanderwege über Holzstege in den Mooren.

Interessant sind auch die geologischen Begebenheiten, die auch durch die Eiszeit geformt wurden.

Geschichte

Die baltischen Staaten haben eine sehr wechselvolle Geschichte. Deutscher Ritterorden und Landbesitz deutscher Adliger über Jahrhunderte, schwedische oder polnische Besatzung. Zur Zarenzeit russische Besatzung und Verschleppung der Einwohner nach Sibirien.

Dann die Nazi Zeit. Und die 50 Jahre, die die baltischen Staaten zur Sowjetunion gehörten mit weiteren Verschleppungen. Das alles wird erlebbar und ist sichtbar. Und dadurch besser verstehbar. Schon deshalb lohnt sich eine Reise ins Baltikum.

Jedes Land hat seine eigene Geschichte, in Lettland hatten die Deutschen viel Einfluß, in Estland die Schweden, in Litauen die Polen.

Preise

Günstig ist das Baltikum nicht. Die Preise sind mit deutschen Preisen vergleichbar. Alkohol ist eher etwas teuer und auch etwas restriktiv im Verkauf. Man kann ihn nur zu bestimmten Zeiten kaufen. Wenn man in nicht touristischen Gebieten ist, können Restaurants und Cafés jedoch auch wesentlich günstiger sein.

Eintritte in Museen sind von den Preisen vergleichbar. Es gibt allerdings durchgehend vergünstigste Tickets für Senioren/Rentner. Im Prinzip gilt das ab 65 Jahre, aber es hat uns niemand nach einem Ausweis gefragt.

Einkaufen

In allen drei Ländern haben die großen Supermärkte an allen Tagen geöffnet, auch am Sonntag. Und das im Schnitt von 8-22 Uhr. Das Angebot ist gut, man bekommt alles. Es gibt 10 ct Pfand auf alle Getränkeflaschen und bei mittelgroßen und großen Supermärkten findet man auch Rückgabeautomaten.

In den Städten gibt es auch oft Märkte, auf denen Bauern direkt verkaufen. Angebaut werden in der Hauptsache Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Erdbeeren. Und es gibt immer Pfifferlinge und Waldbeeren zu kaufen, die in den Wäldern gesammelt werden. In Litauen gab es auch Steinpilze.

Sonstiges

Besonders die pragmatische Digitalisierung im Alltagsleben in Estland hat uns begeistert. Es war so einfach per Automat zu tanken. Einfach Kreditkarte(Smartphone) ranhalten und lostanken. Kein langes Studieren einer Bedienungsanleitung o.ä.

In der Bahn verschiedene Möglichkeiten der Bezahlung. Vorab in der App, Automat im Zug, Barzahlung beim Schaffner, auf spezielle Mobilitätskarte speichern. Am Automat auch nur wieder Karte ranhalten, Ticket auswählen, fertig. Also modern und einfach, aber es wird trotzdem an alle gedacht, kein Ausschluss bestimmter Bevölkerungsgruppen.

36. Tag

Karg – Basedow: 529,3 km

Gesamt: 4.737,8 km

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Elke

    Schön, daß ihr wohlbehalten zurück seid und daß ich an eurer Reise teilhaben durfte! Es war ein täglich tolles Lesen und Schauen. Wünsche euch gutes Wieder-Einleben in Basedow.
    Elke

  2. Peter Junge

    Vielen Dank für eure täglichen, interessanten Reiseberichte. Schön, dass ihr wieder hier seid.
    Peter

  3. Kerstin Hartmann

    Liebe Sabine, es hat wieder Spaß gemacht „mitzufahren“! Interessant und lehrreich. Euch ein gutes Wiederankommen! Liebe Grüße Kerstin

  4. Mechthild

    Liebe Sabine, vielen lieben Dank für deine interessanten und ausführlichen Berichte. Ich habe es genossen, diese zu lesen und die wunderschön und stimmungsvollen Bilder anzuschauen. Es war toll dich/euch bei euren Touren zu begleiten. Gut, dass ihr wohlbehalten zurück seid. Liebe Grüße Mechthild

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