Um die Ebro Spurensuche zu vervollständigen, machen wir heute eine Radtour ins Ebrodelta. Im Ebrodelta wird Reis angebaut (auch für die spanische Paella).
Die meisten Felder sind schon abgeerntet. Spezielle Traktoren fahren durch die Felder und graben die Reste der Pflanzen in den Schlamm um.
Viele Vögel, Reiher, Ibisse und andere tummeln sich auf den Feldern, Zugvögel vor ihrem Weiterflug Richtung Afrika.
Eine ganz spezielle Landschaft. Ein Übergang zwischen Land und Meer. Ist es noch Land oder schon Wasser? Schwemmland. Anders als das Wattenmeer an der Nordsee, das wird ja regelmäßig vom Meer überspült. Hier mischt sich das Wasser des Ebro mit dem Meerwasser.
Die Landschaft wird durchzogen von größeren und kleineren Bewässerungskanälen. Der Wasserfluss wird mit Hebern zu jedem Reisfeldabschnitt reguliert.
Straßen und Wege ziehen sich links und rechts entlang der Wassergräben. Man muß gucken, das man auf der richtigen Seite ist, sonst biegt man unvermittelt in die falsche Richtung ab.
Wir fahren bis zum Mündung des Ebro, die schiebt sich immer noch weiter raus. Er hat schon wieder eine kleine Nase weiter Richtung Meer gebildet. Dann kommen wir zum Abfahrtsplatz von kleinen Rundfahrtsbooten zur Mündung des Ebro.
Wir sehen dann an den Betonwänden der Kanäle und den abgeernteten Reispflanzen interessante Tiere oder Hinterlassenschaften von Tieren.
Eine aufwendige Recherche ergibt, das es die Eigelege von Apfelschnecken sind. Ursprünglich eigentlich in Südamerika beheimatet, breiten sie sich sehr invasiv aus. Sie finden sich jetzt schon in Asien, Afrika und seit 2009 im Ebrodelta.
Sie leben in sumpfigen Gebieten, die auch mal trockenfallen können und ernähren sich von Pflanzen, die im Wasser stehen also auch von Reis, sind ein absoluter Schädling.
Sie sind bei Aquariumsbesitzern beliebt, die Einfuhr in Europa ist aber seit 2013 verboten.
Abgesehen davon ist Nassreisanbau auch klimatechnisch nicht so wirklich super. Er erzeugt ziemlich viel Methan-Ausstoss.
Die Landschaft hier war trotzdem special und die Fahrradtour super.
Tag: 34
Radtour Ebro Delta: 55,6 km
Radkilometer gesamt: 408,2 km
Camping Ampolla