7.12. Vogelmann

Das Wetter wechselt hier sehr schnell. Aus den nicht einzuschätzenden Wolken kommen ab und zu kurze Schäuerchen. Die Temperaturen sind sehr gleichbleibend. Nachts 18°,tags 22°. Kann im Winter auch mal 8° nachts sein und im Sommer 28° tagsüber. In der Sonne wird es dann ziemlich heiß. Bei der überaus klaren und sauberen Luft ist die Sonneneinstrahlung sehr intensiv.

 

 

Wir wollen eine Wanderung machen, zum Zeremonialdorf Orongo am Kraterrand des ehemaligen Vulkans Rano Kau. Dort wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Vogelmannkult praktiziert.

 

 

Wir kommen am Flughafen vorbei zuerst zur Höhle Ana Kai Tangata. Hier sollen viele Höhlenmalereien zu sehen sein. Die Höhle ist eine Lava-Tunnelhöhle, die sich zum Meer hin öffnet.

 

 

Leider ist die Höhle gesperrt. In den vergangenen Tagen ist wohl ein Mann am Kopf von einem Stein getroffen worden.

 

 

Die Felsen in der Umgebung sind eindeutig vulkanisch.

 

 

Das Meer drum herum ist dunkelpetrolblau, tiefgründig klar, die flachen Bereiche schimmern türkis-petrol.

 

 

Weiter geht’s auf den Vulkan Rano Kau. Von unten sieht der Berg mit seinen 300m Höhe völlig unspektakulär aus.

 

 

Wir passieren eine Gärtnerei, in der einheimische Bäume und Pflanzen aufgezogen werden. Außerhalb sind Beete mit hohen Steinumrandungen angelegt.

 

 

Das ist eine alte Anbaumethode, die die Pflanzen vor Wind schützt und Feuchtigkeit und Wärme innerhalb der Steine hält.

 

Es geht immer weiter bergauf.

 

 

Und dann stehen wir auf dem Kraterrand. Blicken an der einen Seite 300m tief aufs Meer auf die beiden Inseln Motu Nui und Motu Iti.

 

 

Auf der anderen Seite 200m tief in den Kratersee.

 

 

Dort wachsen Inseln mit schwimmenden Pflanzen. Im Krater kann sich die Biodiversität ungestört von Mensch, Pferd und Kuh voll entfalten.

 

Oben auf dem Grat ist es sehr windig, es fliegt mir fast die Kamera aus der Hand.

 

Dann sind wir in Orongo. Die Besucherströme sind reglementiert, zu viel wurde früher hier zerstört. Fast die ganze Insel ist Nationalpark, man muss für 80 Dollar ein Nationalparkticket kaufen, das ist 10 Tage gültig und die beiden Hauptsehenswürdigkeiten, Orongo und die Moai-Werkstätten am Rano Raraku-Steinbruch dürfen damit nur einmal besucht werden. Überall sind Absperrungen und Wege angelegt.

 

 

Das Zeremonialdorf Orongo ist zum Meer ausgerichtet, die Häuser sind niedrig und aus flachen, aufeinandergeschichteten Steinplatten errichtet.

 

 

Die Gebäude des Dorfes wurden nur während des Vogelmannkults benutzt.

 

 

Jedes Jahr, bevor die Rußseeschwalbe zum Brüten kam, versammelten sich die jungen Männer, schwammen rüber zu den kleinen Motus und warteten darauf, dass eine Rußseeschwalbe ihr erstes Ei legte. Der, der mit dem ersten Ei zurückkam, wurde der Vogelmann.

 

 

Abends essen wir am Hafen mit Blick aufs Meer. Wenn nur nicht ein Kollege sein Auto fast vor unsere Aussicht geparkt hätte.