Beim Blick aus dem Fenster: Nebel. Der Blick aufs Außenthermometer: 7 Grad. Kein Wunder: Wir stehen auf ungefähr auf 1500 m und der Nebel sind Wolken. Während des Frühstücks wird es langsam heller.
Als wir losfahren und auf unserem Weg nach Süden noch ein paar Höhenmeter erklimmen fahren wir unter blauestem Himmel und über der Hochebene „Piano Grande de Castelluccio“ liegt ein Wolken-Wattemeer.
Auf der Grasfläche sieht man unzählige Spinnenweben, von Halm zu Halm gespannt, die durch die Nebelfeuchtigkeit sichtbar werden.
Die Weiterfahrt bietet spektakuläre Ansichten der Berglandschaft. Heue ist Sonntag, viele Wanderer und Gipfelbesteiger machen sich auf den Weg.
Unterwegs sind viele Dörfer zu sehen, die unter dem Erdbeben gelitten haben. Eingefallene Steinhäuser, Häuser die mit senkrechten Holzbalken und Drathseilen geradezu eingeklammert sind. Und ober- und unterhalb der alten Ortschaften neu erbaute barackenartige Reihenhaussiedlungen, gerade mal etwas besser als Containerdörfer. Ganze schnellhochgezogene Ortschaften wurden hier erreictet und das eigetliche Dorf liegt noch immer in Schutt und Asche. Noch immer Schuttberge und halbhohe Restmauern sind hier überall zu sehen.
Wir fahren am Rande des Gran Sasso Nationalparks durchs Tal Richtung L‘Aquila. An der Strasse sind Warnschilder „Achtung, Bären können die Straße kreuzen“. Wir folgen einem Hinweisschild zu einem „Centro di Lupo“ – Wolfszentrum. wir folgende dem Weg 5 km einspurig hoch in die Berge. Doch zu besichtigen wäre das Zentrum mit den Gehegen nur mit einer vorher zu buchenden Führung. Wir schauen uns die Hirsch und Muflon-Gehege an und bedauern die Eulen und Habichte in den Vogelvolieren.
Wir fahren weiter nach Sulmona am Fuße des Nationalparks della Manjella. Hier gibt es eine Spezialität, die es bis zur Hochzeit von Harry und Meghan gebracht hat: Confetti die Sulmona. Das ist ein kunterbunt zuckerglasiertes Mandelkonfekt, dass zu Blütenköpfen zusammengefügt wird und in bunten Sträußen angeboten wird.
Wir spazieren den Corso Ovidio entlang. Der berühmte Son von Sulmona ist nämlich Ovid gewesen.
Am Platz Garibaldi gibt es einen Abschnitt eines Viadukts aus dem 8. Jahrhundert zu bewundern.
Am frühen Nachmittag sind die Straßen leer, wir vermuten, weil es Sonntag ist. Doch nach und nach belebt sich die Szenerie, bis am Abend italientypisch die Bewohner den Corso in Massen auf und ab wandeln.
Castelluccio – Sulmona : 196 km
Viel erlebt
sehr schöne Berichte, weiter so.