„Wenn das morgens noch einmal so regnet, fahr ich sofort nach Hause und zwar in einem Rutsch.“ Meine Drohung am heutigen Morgen, mal gucken, ob das hilft.
Ich glaube, diesmal ist es am schlimmsten. Wir packen wirklich bei strömendem Regen ein. Allerdings schaffen wir es, das Vorzelt in keinen zwei Minuten abzubauen.
Das beste Wetter also, um ins Museum zu gehen. Und deshalb sind wir ja auch hier.
Das Sami Museum im Jokkmokk ist auch hoch gelobt, wir werden schauen, ob es mit dem sensationellen Museum in Inari in Finnland mithalten kann.
Um 10 Uhr öffnet es und kurz nach 10 sind wir auch schon da. Die Ausstellung ist auf jeden Fall auch sehr schön, aber doch etwas altbacken. Teile sind mit englischen Beschriftungen, andere Parts wiederum nicht. Dazu gibt es dann ein Begleitheft auf deutsch, allerdings ist die Zuordnung oft nicht so ganz klar.
Letztendlich ist es noch mal eine Vertiefung der Sami-Kultur und deshalb ganz interessant.
Es regnet immer noch und wir besuchen im Ort einen Sami Laden, der das klassische Design modern übersetzt und auch Materialien für samische Handarbeiten anbietet, z.B für Ledergürtelverzierungen, Bändchenweberei und Stricken.
Dann besuchen wir die Zinn- und Silberfabrik. Hier werden Schmuck und Zinn-Gebrauchswaren im samischen Design hergestellt.
Es wird etwas trockener und wir können auch noch den botanischen Garten besuchen, in dem Pflanzen aus alpinen und arktischen Gebieten angepflanzt sind. Sie sind alle beschildert, auch in englisch, aber die englischen Namen muß man dann auch erstmal für sich wieder übersetzen. Allerdings erkenne ich einige Pflanzen wieder, die ich auch schon am Wegesrand gesehen habe. Sehr schöne Anlage.
Wir tanken auf und machen uns wieder auf den langen Weg zur Küste. Die ereignislose Landschaft wird nur unterbrochen durch die größten Stromschnellen am Piteälv. 85m ist der Höhenunterschied, den sie hinunterstürzen. Wieder stürzen imposante Wassermassen die Felsen hinunter.
Ein Teil ist ein sogenannter toter Wasserfall. Um Holz zu flößen wurde in früheren Jahren versucht, den Fluss zu regulieren und das Wasser an den Stromschnellen zu bändigen, dadurch wurde ein Teil des Wasserfalls quasi trockengelegt.
Der Pite-Fluss ist einer der vier nationalen, unregulierten Flüsse in Schweden. Irgendwann gab es einen Beschluss, das diese vier Flüsse in ihrem natürlichen Lauf nicht beeinflusst werden. Der Pite hat zwar ein Wasserkraftwerk, aber das wurde vor diesem Beschluss errichtet.
Kurz vor Luleå landen wir auf einem großen Familiencamping. Der wird zu bestimmt 90% von Norwegern frequentiert. Und ist eigentlich quasi ausgebucht. Wir bekommen noch ein Plätzchen in der hinteren Ecke, der wahrscheinlich für die Tagesreisenden vorgehalten wird. Und der teuerste Platz bis jetzt ist es auch.
Die schwedische Nordostküste bietet auf jeden Fall wesentlich besseres Wetter und sanftere Küsten und Strände als Nord-Norwegen. Deshalb reisen die Norweger zum Familienurlaub an die schwedische Nordküste.
Bei einer kleinen Fahrradrundfahrt über den Platz, der über 300 Plätze hat, fahren wir schon fast 5 km weit.
Tage unterwegs: 41
Jokkmokk – Luleå: 204 km
Schweden gesamt: 1261 km
Kilometer gesamt: 9033 km