Morgens, die Sonne scheint und es ist kurz nach sieben, gehen wir erstmal an den Strand. Und springen in den See. Es hätte was von Mittelmeerstrand mit Pinienwald, wenn das Wasser schätzungsweise nicht nur 16 Grad hätte. Aber es ist trotzdem herrlich in dieses klare Wasser einzutauchen.
Wir sind in der Nähe des Ukko-Koli, dem höchsten Berg in Südfinnlands, er ist nur 347m hoch. Von dort oben soll man aber einen wunderbaren Blick auf den Pielinen See haben und deshalb ist der Berg auch berühmt, weil viele Maler diese Ansicht verewigt haben.
Nach einem langen, ruhigen Frühstück satteln wir die Drahtesel, um den Temperaturen angemessen eine kleine Runde rund um den Ukko-Koli zu drehen. Denn heute soll es fast 30 Grad werden.
Es geht auch hier wieder munter die Berge rauf und runter. Eigentlich nur kleine Hügel, die manchmal durchaus einen giftigen Anstieg haben.
Wieder begleiten Wildblumensäume den Straßenrand und die Straßengräben. Finnlands Natur hat nicht viel Zeit und muß deshalb ordentlich explodieren. Es sind auch viele verschiedene hier wildwachsende Storchschnäbel zu finden.
Bald biegen wir von der Teerstraße ab und fahren einen unbefestigten, aber gut zu fahrenden, festen Weg entlang. Natürlich geht es wie immer durch den Wald. Und durch den kleinen Nationalpark Koli, der sich am Ufer des Pielinen entlangzieht und den Ukko-Koli und seine benachbarten Hügelspitzen umschließt.
Wir machen einen kleinen Abstecher zur Teufelskirche, eine kleine, nach oben offene Höhle im Bergkamm oberhalb des See-Ufers. Schweißtreibende Angelegenheit bis hier hin. Die Abfahrten auf der Piste sind auch nicht so ohne, wenn man zu sehr auf Schotterbereiche trifft, kann das Hinterrad einem leicht weg driften.
Vom Bergkamm an der Teufelskirche hat man schon einen sehr schönen Blick auf den Sehe.
Zurück fahren wir dann am Seeufer entlang. Gottseidank scheint uns jetzt die Sonne nicht mehr ins Gesicht. Unterhalb des Ukko-Koli befindet sich ein Sessellift, der auf den Gipfel führt. Wir gönnen uns die Fahrt, von oben soll es einen großartigen Rundblick auf den See geben.
Den Berg runter sind Skipisten angelegt. Im Sommer wird dort Discgolf gespielt, man versucht über einen Parcours Frisbee-Schieben in Körbe zu befördern. Das scheint in Finnland sehr beliebt zu sein, wir haben schon öfter Hinweise darauf gesehen. Im Laden an der Talstation kann man Frisbeescheiben in diversen Qualitäten erwerben.
Es geht rauf mit dem Sessellift. Anschließend noch ein kleiner Walk auf den Gipfel und schon eröffnet sich ein wundervolles Panorama auf den See.
Der Koli Nationalpark ist Teil des nordkarelischen Biospährenreservates, dass sich ansonsten auf der östlichen Seite des Sees erstreckt. Eine Attraktion im Winter soll eine Straße sein, die über den zugefrorenen See führt.
An der Bergstation müssen wir uns anschließend etwas stärken. Die Hitze macht einem auch ganz schön zu schaffen.
Wir fahren dann die restlichen Kilometer bis zu unserem Campingplatz. Unterwegs hören wir Musik von einem Bootssteg. Akkordeon und Gesang. Wir stoppen und lauschen, finnischer Tango und andere Lieder. Es wird wieder getanzt, auf dem Steg.
Zur Abkühlung stürzen wir uns an unserem Strand gleich wieder in den super erfrischenden See. Das tut richtig gut. Auch wenn einem nach 3 Schwimmzügen schon die Handgelenke abfrieren. Anschließend verbringen wir den Rest des Nachmittags am Strand, eher ruhend als lesend.
Abends ist es immer noch sehr warm. Wir haben eine gute Ladung Hitze heute abbekommen. Ich hoffe, die hält auch für kältere Tage an.
Rund um den Ukko-Koli: 36,1 km
Radkilometer gesamt: 148,9 km
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Ist doch schön, dass es warm ist bei Euch.
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