So kann der Blick morgens aus dem Bett aussehen.
8 Uhr, Zeit zum aufstehen. Sonnenaufgang ist hier um 8:02 Uhr. Heute ist Herbstanfang. Regen ist heute keiner angesagt. Aber so richtig warm soll es nicht werden, Wolkenbänder vom nächsten ehemaligen Hurrikan werden hier rüber ziehen.
Baguette und Croissant gibt es hier aus dem Automaten, sie kommen schön in einer Papiertüte eingepackt aus der Klappe. Das Baguette ist sogar noch warm.
Heute findet in Locquirec ein Triathlon statt, der Lokiman. Aus dem nahegelegenen Ort am Rande der Bucht hören wir schon die Lautsprecherdurchsagen.
Wir wollen eine Fahrradtour machen, in Gedenken an einen ehemaligen Kollegen, der nach seiner Pensionierung hier hin übergesiedelt ist.
Er hatte in der Nähe ein altes Haus gekauft und in den letzten Jahre hier gelebt. Leider ist er 2020 verstorben, bevor ich ihn, wie eigentlich geplant, besuchen konnte.
Wir prüfen noch mal die Strecke, in wie weit wir dem Triathlon ins Gehege kommen, aber da gibt es nur einige kurze Abschnitte. Es geht wieder ordentlich steile Anstiege hoch und runter.
An einem kurzen Abschnitt teilen wir uns die Strecke mit den Nachzüglern des Triathlon. Die Streckenposten spenden uns auch Applaus als wir wieder auf die Küstenstrecke abbiegen. Das motiviert doch.
Die Küstenstrecke ist sehr schön. Es gibt immer wieder schöne Buchten mit Sandstränden. Es gibt auf der kleinen Straße wenig Verkehr, das macht das Fahren angenehm.
In Plougasnou machen wir gegen Mittag Pause für den obligatorischen Kaffee. Nahe der Kirche finden wir das Café de la Place.Mitten im Dorfleben, so mögen wir es doch.
Auf dem Weg von der Strandbucht hoch in den Ort bekommen wir mit, wie von einem älteren Radfahrerpärchen der Mann den Berg hoch zum Ort fährt, die Frau aber, die etwas weiter hinterher fährt, nach links einen anderen Berg hoch fährt und ihm noch irgendetwas hinterherruft. Was er aber nicht hören kann, da er schon zu weit weg ist.
Oben im Ort hält er an und wartet, vermutlich auf sein Frau. Wir fahren zu ihm hin und versuchen ihm klar zu machen, das sein Frau im Tal nach links abgebogen ist. Es dauert etwas, bis wir uns verständlich machen können.
Er meint zuerst, seine Frau kommt gleich und die könne englisch sprechen. Tja, nun muß er den schönen Berg mit 12% Anstieg leider wieder runterfahren. Und er hat kein E-Bike.
Und ich habe auf französisch ganz schön rumgestottert. Im Kopf fallen mir immer die schönsten französischen Sätze ein und wenn es darauf ankommt, klappt es dann doch nicht so richtig.
An der Baie de Morlaix fahren wir nach Térénez. Wir haben einen schönen Blick auf die Bucht, hier wurde die Asche von meinem Kollegen verstreut.
Es gibt einen Seglerhafen und die französischen Seenotretter haben hier heute ein Treffen. Ihre Boote liegen in der Bucht.
Dann fahren wir durchs Inland. Die Hügel sind hier sanfter, es gibt keine so krassen Anstiege mehr. Wir kommen wieder an Kohl- und Artischockenfeldern vorbei, diesmal in der grünen Blütenknospenvariante.
Auf den höchsten Punkten blicken wir weit nach Westen ins Land. Sogar das Meer ist zu erahnen.
Nach einigen weiteren Kilometern kommen wir zu dem Haus, das mein Kollege hier bewohnt hat. Wir werfen einen Blick in den Hof und nehmen alle Eindrücke auf und mit.
Auf der Rückfahrt zu unserem Campingplatz geht es quasi nur noch bergab.
An der Küste angelangt, kreuzen wir wieder die Triathlonstrecke. Die zweite Runde ist im Gange. Wir können schnell noch über die Straße fahren und warten auf den führenden Teilnehmer.
Nach 45 km sind wir etwas ausgehungert und ziehen uns am Baguetteautomaten am Campingplatz noch ein Baguette, Schoko-Croissant war leider aus.
Wir ruhen uns ein wenig aus, blicken aufs Meer und lassen uns von dem Sound der Brandung ein wenig in den Mittagsschlaf lullen.
Dann brechen wir nochmal auf zu einer kleinen Tour in den Ort Locquirec. Der Triathlon ist immer noch im Gange, wir schauen uns die Läuferstrecke, die Wechselzone und den Zieleinlauf an.
Wir trinken dann an unserer Campingplatzbar einen Absacker und beobachten die Ebbe am Strand. Immer mehr Sandbänke tauchen auf.
Nachher an unserem Auto beobachten wir dann, wie schnell die Flut wieder in die Bucht drückt. Niedrige Wellen laufen ungebrochen bis an den Strand und schieben die Wasserkante immer höher. Bald ist von den Sandbänken nichts mehr zu sehen.
Tag: 10
Tour de Nosch: 53 km
Fahrradkilometer gesamt: 135,3 km
Danke Euch sehr, dass ich Euch bei der Tour auf den Stapfen des Kollegen begleiten darf. Bei mir kommen ganz viele schöne Erinnerungen und Emotionen hoch. Gerade Locquirec und Plougasnou habe ich mit ihm in guter Erinnerung.
Google Übersetzer kann auch hilfreich sein…