21.08.25 – Bratislava

Die Straßenbahnhaltestelle ist nicht weit. In der entsprechenden App kaufe ich zwei Seniorentickes á 55 ct. Fahrtzeit in die City: ca. 20 Minuten.

Die Altstadt ist überschaubar und bequem zu durchstreifen. Bratislava ist nicht groß, offiziell leben 500.000 Menschen hier. Es ist noch keine halb zehn, aber wir sehen schon viele Gruppen durch die Stadt laufen. Aber klar, Bratislava ist ja auch Anlaufpunkt der Donau Kreuzfahrtschiffe. 

Wir haben eine Führung gebucht um kurz vor 12, wieder über Free Tours, mit denen haben wir ja gut Erfahrungen gemacht.

Es soll heute eher regnerisch sein und es fängt dann jetzt auch an. Wir tun das Beste, was man machen kann: In ein Café gehen. Pünktlich zu unserer Stadtführung hört es dann wieder auf.

Patrizia treffen wir dann an der Pestsäule, sie macht die Führung auf deutsch. Mit uns sind wir 7 Teilnehmer, eine überschaubare Gruppe. Wir laufen erst hoch zur Burg. Von hier hat man einen guten Blick über die Stadt.

Die Brücke des slowakischen Nationalaufstandes und die Stadtautobahn wurde zu sozialistischen Zeiten gebaut, dafür wurde eine Synagoge im Auffahrtsbereich der Brücke abgerissen.

Patrizia erzählt im Verlauf der zweistündigen Führung die Geschichte Bratislavas von der Kelten/Römerzeit bis in die Gegenwart. 

Bratislava war immer im Brennpunkt der Geschichte. Römer und Kelten, Großmährisches Reich im Mittelalter. Fast 1000 Jahre gehörte es zu Ungarn, es wurde bedroht durch das osmanische Reich, war lange Teil des Habsburger Reiches.

Seine Blütezeit hatte Bratislava unter Maria Theresa. Es wurde zur wichtigsten Stadt in Ungarn, das Schloß wurde ausgebaut, Künstler und Musiker nahmen ihren Wohnsitz, prächtige Häuser wurden gebaut.

Im 20. Jahrhundert gab es etliche Wirren (Zusammenschluss zur Tschechoslowakei, Kollaboration mit Nazi-Deutschland, Sozialismus, Auflösung der Tschechoslowakei). Dann seit 1993 Ist Bratislava Hauptstadt der Slowakei. 

Wir durchwandern die ganze Altstadt zu allen wichtigen Orten. Zum Abschluss noch ein Blick auf die Bausünden der Kommunisten. Hotel Kiew, einst das Hotel, in dem alle ausländischen Reisenden untergebracht wurden, steht heute seit langer Zeit leer, asbestverseucht. Und alle scheuen die Sanierungskosten.

Sehr interessant alles, die Führung hat sich doch wieder gelohnt. Wir essen noch etwas und kaufen ein bißchen ein. Dann fahren wir zurück. Später setzt dann der Regen ein, der bis kurz vor dem nächsten Morgen und in ziemlicher Stärke auf unser Vorzelt und Auto pladdert. Da kann man nur früh ins Bett gehen. 

12. Tag

Bratislava

Gesamt: 1479 km

Donaukilometer:

Bratislava: 1869


© TomGonzales, major revision by Ulamm – CC BY-SA 2.0