Diesmal werden wir eine Kurzreise dokumentieren. Auch um für uns die Eindrücke und Informationen hier festzuhalten. Wir haben für 4 Tage ein Hausboot gemietet und zwar als Besonderheit: ein Hausboot mit Elektroantrieb und Solarzellen. Da sind wir mal gespannt, wie das alles so funktioniert.
Tatsächlich wird die Heizung, die Kochgelegenheit und der Kühlschrank zur Sicherheit trotzdem mit Gas betrieben (eigentlich inkonsequent). Und einen Stromgenerator, der mit Benzin betrieben wird. Zur Sicherheit. Na, den werden wir mit Sicherheit nicht benutzen (sagen wir mal so).
Dreieinhalb Tage werden wir Dahme Seengebiet, südöstlich von Berlin rumschippern. In der Gegend waren wir noch nicht. Dann können wir sie jetzt erstmal vom Wasser kennenlernen.
Wir packen alle unsere Sachen in unseren kleinen Fiat 500 Super-Knuffi. Ob man 4 Tage oder 4 Wochen verreist, die Menge unterschiedet sich nicht wesentlich. Aber es passt alles rein.
Die Anfahrt nach Zernsdorf, südöstlich von Berlin verläuft problemlos, ein kurzer Stau und ein kurzer Ladestop und wir sind da.
Zernsdorf liegt nah bei Berlin, Hier wartet eine große Hausbootflotte auf die Urlauber. Ein größeres Gewittergebiet zieht östlich an uns vorbei, außer Gegrummel am Horizont und leicht auffrischendem Wind kriegen wir nichts mit.
Wir bekommen eine schnelle Einweisung, wir haben ja einen Bootsführerschein und brauchen keinen Charterschein zu machen, das hätte 2 Stunden gedauert. Um halb vier fahren wir schon los.
Interessant ist natürlich bei diesem Solar-Elektroboot das Zusammenspiel von Solarfläche, Batterie, Verbrauch und natürlich Sonneneinstrahlung. Das beste Verhältnis wäre natürlich, dass die Module soviel produzieren, das es zum Fahren reicht und auch noch etwas in die Batterie eingespeist wird. Strom braucht man ja auch noch für die Nacht, für Licht, Kühlschrank und zum Aufladen der digitalen Endgeräte.
Leider ist der Himmel heute durchwachsen, nur manchmal lugt die Sonne durch die Wolken. Wir verbrauchen bei gemütlicher Fahrt mit 5 Stundenkilometern ca. 2200 Watt, erzeugen aber nur ungefähr 700 Watt. Also entleert sich unsere 10 Kilowattstunden große Batterie so nach und nach.
Aber das Fahren ist dafür so ruhig wie mit dem Kanu, allerdings auch nicht schneller. Nur leichtes Geplätscher am Rumpf und ein leichtes Brummen vom Motor ist zu hören. Das Nervige beim Motorboot ist ja sonst der Lärm und der Gestank. Das fehlt und so gleiten wir entspannt über den Krüpelsee in die Dahme hinein.
Alles sehr idyllisch hier. Wald oder Datschen mit Wassergrundstücken. Boote festgemacht am Ufer. Um 17:30 Uhr nach 9 km sind wir am Nordufer vom Dolgensee.
Wir „ankern“ Hausboot-typisch mithilfe von Pfahlankern vor dem Schilfufer. Zwei Meter lange Edelstahlrohre, die man in den Grund rammt. So liegt man wie an einem Steg, aber Mitte auf dem Wasser und bestenfalls alleine.
Wir nutzen die Gelegenheit und springen ins Wasser. Badezeug braucht man hier nicht, wir legen einsam in der Nähe vom Schilfrand. Wir können im Wasser Stehen. Wassertiefe vielleicht ein guter Meter. Tiefgang unseres Hausboots 45 cm.
Interessanterweise hält sich die Mückenplage echt in Grenzen. Wir sind eigentlich vorbereitet mit Mückennetzen aller Art. Wir sitzen lange draußen und eigentlich kommt kaum eine Mücke vorbei.
Unsere Batterie zeigt jetzt eine Kapazität von 67% an. Ein bißchen kommt noch die Sonne raus und bis zum Untergang steigt die Kapazität wieder auf 84%. Mal schauen, wie das morgen früh aussieht.