19.09 – Cap Fréhel

Wir fahren nach Dinan, das liegt etwas flußaufwärts an der Rance. Und ist eine mittelalterliche Stadt mit einer gut erhaltenen Stadtmauer und liegt auf einem Berg. Wir müssen einkaufen, hier gibt eine täglich geöffnete Markthalle, da erhoffen wir uns frisches Gemüse kaufen zu können. 

Wir parken in der Nähe der Markthalle. Vor dem Parkscheinautomat hat sich eine lange Schlange gebildet. Es dauert, weil man sein Kennzeichen eingeben muß. Ich bin fast so schnell, die hier funktionierende Park App runterzuladen und einzurichten, wie Martin in der Schlange vorrückt.  

Der Vorteil der App ist, dass ich nicht vorher genau überlegen muß, wie lange ich parken will, sondern die Parkdauer verkürzen oder auch verlängern kann.

Die Markthalle ist zumindest einkaufstechnisch eine Enttäuschung, hier gibt es eher Bars und Cafés, die aber noch geschlossen sind. 

Also schlendern wir durch die Gassen der Altstadt. Die sind eng, aber trotzdem nicht autofrei. Immer muß sich doch noch ein Auto durch die Straßen quälen. Aber ansonsten ist es sehr schön.

Zum Hafen geht es steil den Berg runter. Hier reiht sich Atelier an Atelier und Galerie.

Unten ist die Rance ganz schmal. 

Wir trinken einen Kaffee in einer Bar-Restaurant-Creperie. Es ist schon alles für das Mittagessen gedeckt. Die Franzosen essen pünktlich und ausgiebig zu Mittag. Gegen zwölf füllt sich das Lokal zusehends. Die Lokale haben sehr oft um die Mittagszeit geöffnet und dann wieder von 17-20 Uhr. Wir müssen uns langsam etwas vertrauter machen mit den sehr ausdifferenzierten Restaurantstrukturen. 

Als wir wieder in die Stadt hochgehen, kommen wir an einem sehr witzigen Laden mit Upcycling-Produkten vorbei. Taschen aus Rugby-Bällen, natürlich verarbeiteter Fahrradschlauch und bunt aufgemöbelte Lampengestelle.

Dann auf zum Einkauf in den Supermarkt. Wir kommen an einem „Grand Frais“ Supermarkt vorbei. Hier gibt es nur frische Sachen, wie Gemüse, Käse, Milchprodukte. Die Gemüseauswahl ist super, es gibt eigentlich alles. Und die Käseauswahl ist auch ganz ordentlich.

Auf der Weiterfahrt zur Küste kommen wir am Tempel de Mars vorbei. Eine Kultstätte und Heiligtum der Römer und der einheimischen Gallier aus dem 2. Jahrhundert n.C. Irgendwann mal abgebrannt. 

In der Nähe des Cap Fréhel angekommen, steuern wir einen Campingplatz am Meer an. Hier sind wir von Deutschen umzingelt, hier sind sie also alle, immer an den touristischen Hotspots. Im Landesinneren haben wir kaum welche getroffen.

Es ist noch früh, deshalb aktivieren wir gleich unsere Fahrräder und machen eine kleine Tour zum Leuchtturm am Cap.

Hier ist die Landschaft wieder ganz anders als gestern. Niedrige Kräuter wie Heidekraut, der Baumbestand fängt erst 100m von der Küste entfernt an. Die Westseite der Landzunge ist natürlich dem Atlantik ausgesetzt.

Abends sitzen wir dann bequem vor unserem Bus und versuchen den Sonnenuntergang zu beobachten. Leider wird er letztendlich von einer Wolkenwand verdeckt, aber ein kleines Licht-Spektakel gibt es doch. Und die Atlantikwellen brechen sich unten am Strand, es ist reine Meditation.

Tag: 6

Saint Suliac – Pléhérel Plage: 80 km

Kilometer gesamt: 1.372 km


Radtour Cap Fréhel: 19 km

Fahrradkilometer gesamt: 59,3 km

Camping 1 Du Pont De L’etang (Camping Municipal) – (48.6584837, -2.3532813)
Großer Campingplatz in den Dünen ohne markierte Plätze. Teilweise ziemlich uneben, im Sommer wohl sehr voll. Es gibt Ecken mit Meerblick, dazu von der Rezeption den die Düne runterfahren und dann rechts ganz zum Ende fahren. Dort war es Mitte September auch am vollsten. Man sucht sich seinen Platz selbst. Die sanitären Anlagen sind teilweise neu, aber sehr funktional gehalten. Ggf. braucht man ein langes Kabel für Strom. Zugänge zum Strand. Schöner Blick, wenn man Meerblick hat. Sehr günstig.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Anonymous

    super Reisebericht und detaillierte Hinweise. Klasse auch der Übersegler, um die gemachten Strecken nachzuvollziehen.
    Ich freue mich schon auf die nächsten Berichte, denn über Land war ich noch nicht dort. Bin nur mit der Roald Amundsen an der französichen Küste entlang gesegelt. War auch schön, aber anders.

    Lasst es Euch gut gehen und lieben Gruß, Tina

Kommentare sind geschlossen.