Nach dem gestrigen Highlight, dem meiner Meinung größten der gesamten Tour, gibt eigentlich nur noch einen Weg und zwar nach Hause. Ich buche das Kombiticket Öresundbrücke und Fähre Rödby-Puttgarden. Die Planung ist am Dienstag wieder zu Hause zu sein, mit noch jeweils einer Übernachtung in Schweden und in Dänemark.
Als erstes machen wir heute einen sonntäglichen Stadtspaziergang in Karlskrona bei noch aushaltbaren 25 Grad. Immer an der Hafenpier entlang geht es bis zur Bastion Kungshall, dem weltkulturellen Erbe von Karlskrona.
Wir geraten dort zufällig in eine Halle, in der im Winter die typischen Blekinge Boote gebaut werden. Auch an Bootsbaukursen kann man hier teilnehmen. Im Sommer werden die Räumlichkeiten an Künstler für Kunstausstellungen vermietet.
Dann geraten wir auch noch zufällig in den ehemaligen Barkassenschuppen der Marine. 20 alte Marine-Beiboote sind hier in einer langen, U-förmigen Halle ausgestellt.
Auch Rumpfreste von gesunkenen Kriegsschiffen aus dem 17. Jahrhundert. Die Bootswände bestanden aus ganz schön vielen Holzschichten und sind bestimmt um die 30cm dick.
Dann machen wir noch einen kleinen Stadtrundgang hoch zum Dom. Es ist alles sonntäglich ruhig, allerdings versprüht die Garnisonsstadt sowieso nicht soviel Leben.
Ein Schweden-Thema haben wir bis jetzt noch ausgelassen: Loppis, Flohmärkte. Die sind in Schweden äußerst beliebt. An nahezu jeder Straßenecke gibt es Hinweise auf ein Loppis. Das müssen wir uns noch angucken.
Ich habe dazu eine Adresse rausgesucht, die einigermaßen auf unserem Weg liegt. Ein Antik- und Flohmarkthof, der täglich geöffnet hat. Es handelt sich um einen größeren Bauernhof, der bis unters Dach komplett vollgestopft ist mit altem Zeug. Die Gänge und Räume nehmen kein Ende und man könnte sich glatt verlaufen.
Bestimmt findet man hier interessante Objekte, aber ich habe irgendwie nicht den fokussierten Blick, das auf die Schnelle zu überblicken. Die Preise erscheinen mir ganz angemessen, also wenn man alte Sachen sucht, auf nach Schweden und den Anhänger nicht vergessen.
Irgendwann ermattet mich diese Fülle und ehrlich gesagt, stehe ich gar nicht so richtig auf das alte Zeug.
Schweden hat vor 200 Jahren das letzte Mal an einem Krieg teilgenommen. Also wurde 200 Jahren lang nichts mehr zerstört und ist massenweise verbrannt und deshalb gibt es noch so viele alte Sachen. War zumindestens eine Theorie zu der überbordenden Loppis-Anzahl.
Wir gucken uns noch ein weiteres Loppis an, aber bei mir springt der Funke nicht über und eine Sammelwut wird nicht entfacht.
Statt dessen schauen wir uns noch auf ein Eis in Karlshamn um. Direkt gegenüber der Hafenmeile an der Flußmündung liegt eine riesige Speiseölraffinerie. Der entsprechende Geruch hängt über der ganzen Stadt.
Ungefähr 100 km vor Malmö finden wir dann in Kristianstad ein Nachtlager unter alten Buchen auf einem eher leeren Campingplatz. Hier können wir im schönen Baumschatten die nachmittägliche Hitze auschillen.
Tage unterwegs: 59
Bergkvara – Kristianstad: 186 km
Schweden gesamt: 4.179 km
Kilometer gesamt: 11.951 km
Liebe Sabine, lieber Martin!
Vielen Dank für diese Möglichkeit, an eurer Reise teilzunehmen. Es war jeden Tag eine Freude, zumal ich viele dieser Orte schon selbst bereist habe. Nun wünsche ich euch, dass ihr es zuhause auch wieder schön findet! Susanne