13.07.25 – Überfahrt nach Gotland

Wir stehen recht früh auf, um in aller Ruhe zu packen, denn heute geht’s nach Gotland. Um 12:30 Uhr fährt unsere Fähre und wir müssen noch 70 km fahren. Leider ist es bedeckt, recht kalt und windig, sonst wären wir doch tatsächlich schwimmen gegangen. Weil wir stehen ja direkt am Strand. In Oskarshamn hängen wir uns noch mal eine Ladesäule und kommen rechtzeitig zum Einchecken an den Fährhafen. 

Auffällig ist, dass einige ordentlich zerbeulte und schrottige Autos auf Anhängern nach Gotland rüber wollen. Meist sind die Glasscheiben durch Kunststoffscheiben ersetzt. Wir finden im Netz, dass es auf Gotland Europas größte, Test und Motorsportstrecke gibt. Die kann man auch als Privatmann tageweise buchen.

Das Schiff ist groß und voll, wieder viele Familien mit Kindern. Da denkt man, dass die schwedische Geburtenrate wesentlich höher ist als in Deutschland, aber das täuscht. Es fahren nur alle gleichzeitig in Urlaub, der Sommer ist kurz und die Schweden haben das Recht vier zusammenhängende Wochen Urlaub im Sommer zu nehmen.

Nach drei Stunden Überfahrt kommt Gotland in Sicht, Eine plateauartige Kalksteininsel mit Steilküsten, aber ohne große Erhebungen im Inselinneren. Geologisch ist Gotland ein Korallenriff, das vor 430 Mio. Jahren entstanden ist.

Auf dem gut gefüllten Campingplatz, ein Kilometer von Visbys Altstadt entfernt, kommen wir für zwei Tage unter. Ein kleiner Fahrradausflug nach Visby, Unesco Weltkulturerbe, steht dann natürlich auf auf dem Programm.  

Die Mittelalterstadt ist komplett von einer Mauer umzogen und schmiegt sich an die Steilküste. Deshalb sind die Straßen überraschend steil. Überall wachsen Rosen vor den Häusern und viele, viele Restaurants und Bars sind über die Stadt verteilt. Alles sehr idyllisch. Wir fahren kurz zu den wesentlichen Plätzen und zum Dom St. Marien, der aus Kalkstein erbaut ist und dieses Jahr sein 800. Jubiläum feiert.

Anschließend wird noch ordentlich viel Geld in Bier investiert, zuletzt in einem Bar-Restaurant am Hafen. Viele Autoposer mit lauter Musik cruisen am Sonntag die Straße auf und ab. Zum Schluß gibt es noch ein Eis oben drauf aus Europas größtem Eiscafé. Die Sonne verschwindet am Horizont ein wenig im Dunst.

Oona Räisänen (Mysid), CC BY-SA 4.0

4. Tag

Kalmar – Visby: 76 km

Gesamt: 581 km

Fahrradkilometer

Visby: 7,7 km

Fahrrad Gesamt: 7,7 km

Schiffskilometer

Oskarshamn – Visby: 123 km

Fähre Gesamt: 652 km