12.07. – Kuldīga

Wir stehen spät auf, gegen halb neun, aber wir haben hier ja auch eine Zeitverschiebung von 1 Stunde, für uns ist es gefühlt noch halb acht.

Wir fahren noch mal nach Liepāja rein, erstens müssen wir noch etwas einkaufen und dann wollen wir uns noch den großen Bernstein angucken. So wird die Konzerthalle in der Nähe des Hafens genannt. Die Türen sind offen und wir gehen rein. Drinnen fühlt man sich so, als würde man durch eine Sonnenbrille mit gelben Gläsern gucken.

Im Supermarkt prüfen wir das allgemeine Angebot hier in Lettland, deshalb brauchen wir etwas länger. Das Bierregal sieht zumindest sehr reichhaltig aus. Lettland hat nach Tschechien auch die größte Biertradition in Osteuropa, was wahrscheinlich auf den Einfluß der Deutschen zurückzuführen ist.

Dann versuchen wir möglichst nah an der Küste entlang zu fahren. Wir haben Glück, die Öffnungszeiten der Drehbrücke sind gerade beendet und wir können den Kanal überfahren. 

Im Norden von Liepāja ist am Strand die Nordfestung. Betonüberbleibsel der zaristischen Besatzung Lettlands. Teil der Befestigungsanlage Liepāja. Eine ganze Betongebäudewand zieht sich hier am Steilufer über dem Strand entlang. Inzwischen ist es ein „Lost Place“, die Gebäude sind zum Teil abgerutscht. 

Wir schlagen uns weiter durch nach Norden. Die Straße ist eine unbefestigte Waschbrettschotterpiste. Von denen gibt es in Lettland einige. Sie sollen, wie ich irgendwo gelesen habe, letztens alle erneuert worden sein. Mit 50 km/h kann man sie eigentlich ganz gut fahren. 

In Pāvilosta machen wir einen kurzen Stopp, ein Stück weiter nördlich biegen wir nach Osten ab Richtung Kuldiga/Goldingen. Eine Festung der Ordensritter, dann Hansestadt, später lebten hier viele Juden, die während der Nazizeit deportiert wurden. Von den Sowjets wurden nach dem Krieg viele Russische Bürger hier hin umgesiedelt.

Dort gibt es einen Wasserfall im Fluss Venta. Er zeichnet sich dadurch aus, das er sehr breit ist, über 249 Meter. Damit ist er der breiteste Wasserfall Europas, so heißt es. Allerdings ist er nur 2m hoch. 

Auf dem Weg zum Wasserfall schlendern wir durch die nette Fußgängerzone. Schöne Häuser, aber auch welche mit Entwicklungs-Potential. 

Wir fahren dann ein Stück Richtung Ventspils auf einen Campingplatz an einem See. Vielleicht passt morgen vor dem Frühstück das Wetter für ein Bad im See.

3. Tag

Fähre Travemünde – Liepāja: 1.160km

Liepāja – Nabite Kempings: 158 km

Gesamt: 256 km

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Betina Bewarder

    supperschöne Reportage und schön, dass eine Karte zur übersicht mit dabei ist. viele herzliche Grüße. tina

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