Dieser Platz am Dubysa Fluss ist wirklich total schön. Wir stehen früh auf und gehen zum Fluss. Ein bißchen schwimmen. Die Strömung ist so stark, dass man kaum gegen anschwimmen kann. Ich tunke mich nur ein bißchen unter.
Zwei Fahrradfahrer haben hier heute in ihrem Zelt übernachtet. Einer mit einem Gravelbike hat so wenig Gepäck dabei, da fragen wir uns, wo er sein Zelt, Schlafsack, Isomatte und den ganzen Rest eigentlich unterbringt.
Trotzdem verlassen wir diesen schönen Ort und fahren wieder über die Klaipeda-Vilnius-Rennbahn Richtung Memel Delta. 200 km weiter und wir sind am Memelzufluss Minija. Das dazugehörige Dorf wird durch den Fluss in 2 Hälften geteilt. Ein kleines altes Fischerdorf.
Wir campen auf einem kleinen privaten Campingplatz direkt am Fluss. Für morgen haben wir von hier eine Fähre gebucht nach Nida, auf der kurischen Nehrung.
Wir sind früh da, Zeit also für eine kleine Fahrradtour. Viele Möglichkeiten gibt es hier nicht, weil es viele Wasserläufe und Seen gibt.
Das Dorf Minija, das auf den beiden Seiten des Flusses liegt, hat tatsächlich keine direkte Verbindung über den Fluss, zumindest keine regelmäßige und offizielle.
Ziel unserer Fahrradtour ist also der andere Teil des Dorfes. Das bedeutet 13 Kilometer Umweg. Leider wieder über üble Schotterpisten oder an schnell befahrenen Teerstraßen entlang. Oder auch über annehmbare Nebenwege. Aber wir haben ja Zeit und schlagen uns durch.
Der Teil des Dorfes ist auch nicht groß. Das Dorf Minija hat ca 30 Einwohner. Trotz der idyllischen Lage verfallen Häuser.
Allerdings gibt es hier einen gut belegten Yachthafen und einige Schiffe liegen hier, die Touren anbieten, durch das Memeldelta oder zur kurischen Nehrung.
Das wird auch gut genutzt. Es ist Freitag, also Wochenende, und gutes Wetter. Da kommen doch einige Leute hier her.
Wir machen uns den Rückweg. Wir finden Wege auf denen wir die Waschbrettschotterpisten zum großen Teil vermeiden können.
Wir probieren von den wilden Äpfeln, die hier überall im Baltikum wachsen.
Der Weg führt uns dann an den vermutlich ehemaligen Kiesabbaugebieten entlang, die jetzt als Fischteiche genutzt werden.
Oder durch den Wald am Fluss entlang. Leider hängen hier seitlich die Brennnesseln über die Fahrspuren und die Mitte ist von Wildschweinen durchwühlt worden. Aber wir landen wohlbehalten wieder auf unserem Platz
Es ist Freitag und auf dem Fluß fahren die Ausflugsboote hin und her. Wir hören von unserem Platz die Musik und Gesänge mal von links oder von rechts.
Auf der Telefonleitung sammeln sich Schwalben und Stare. Wahrscheinlich schon für ihren Vogelzug nach Süden.
Abends läuft der Storch über die Nachbarwiese. Ganz nahe bei uns zieht er die Regenwürmer aus der Wiese.
Tagsüber war es heiß, aber abends zieht schon gewisse Kühle auf. Heute Nacht soll eine Front durchziehen. Wir verstauen alle empfindlichen Dinge im Auto.
31. Tag
Stovyklavietė „Dubysa“ – Minija: 199,6 km
Gesamt: 3.280,5 km
Radtour Minija: 27 km
Rad gesamt: 387,9 km