Wieder ein traumhafter Morgen. Nebel steigt vom Fluss auf, zieht nach oben und löst sich auf. Anschließend blauer Himmel.
Etwas weiter ist ein Aussichtsturm auf der Kante, mit schönem Blick über einen der sieben Daugava-Bögen.
Die Montags-Museumsfalle ist der Grund, warum wir uns eigentlich noch in dieser Gegend aufhalten. In Daugavpils gibt es ein Mark Rothko Museum. Das wollen wir doch unbedingt angucken. Es ist im Arsenal der Festung von Daugavpils untergebracht.
Rothko ist in Daugavpils, damals Dwinsk, geboren und mit seinen Eltern schon früh nach Amerika ausgewandert.
Einige Originale des Künstlers sind hier zu sehen. Drumherum Ausstellungen von Künstlern, die von Rothko inspiriert worden sind.
Ein spannender Chinese, Tan Ping.
Eine brasilianische Künstlerin, Karin Lambrecht.
Und im Querflügel Keramikobjekte vom diesjährigen internationalen Keramiksymposium in Daugavpils.
Wir machen uns dann auf den Weg nach Vilnius, Litauen. Eigentlich gar nicht mehr so weit, keine 200 km.
Aber auf halber Strecke nach dem Abzweiger Richtung Vilnius quälen wir uns durch eine über 20 km lange Baustelle.
Da es wahrscheinlich keine annehmbaren Umleitungsstrecken gibt, muß die Strecke im laufenden Betrieb saniert werden. Die Straße wird in wechselnden Abschnitten bearbeitet, von gerade mal angefangen abzureissen, bis zu: zweite Asphaltschicht ist schon aufgebracht.
Gefühlt alle Tiefbauunternehmen Litauens sind hier beschäftigt. Lange, einspurige, mit Ampel gesicherte Strecken, mit langen Rotphasen. Wir hängen lange hinter einem blöden Lastwagen, der uns vollstaubt. Dann fährt ein Bagger vor unserer Nase rum und Lastwagen, die ihre Sandladung bei der sowieso kurzen Grünphase am Rand abkippen müssen.
Wir sind völlig genervt, zumal die Sonne auch noch ins Auto brennt.
Als die Baustelle endlich zu Ende ist, merkt man, warum die Straße saniert werden muß. Mehrfach ausgebesserte Betonplatten, die noch aus Sowjetzeiten stammen müssen.
In Vilnius quälen wir uns durch den Verkehr zum Vilnius City Camping. Ein abgesperrter Parkplatz am Rande der Stadt. Wir finden ein noch annehmbares Plätzchen am Rand mit Blick auf ein Wäldchen.
Obwohl total fertig, machen wir eine kleine Fahrradrunde durch die Grünanlagen der Stadt. Eine Weg-Variante, um morgen in die Stadt zu kommen, bewährt sich leider nicht.
Als Wanderweg am Fluss entlang ausgezeichnet, ist er auch genau das. Maximal mit dem Montainbike zu befahren. Wir, vor allem ich, schieben mindestens die Hälfte der Strecke über Stock und Stein.
28. Tag
Naujene – Vilnius: 230,6 km
Gesamt: 2.901,7 km