05.08. – Gaudava

Endlich ein Morgen, an dem alles passt: Sonnenschein, ganz allein und der See direkt vor der Tür. Also rein da. Herrlich, kein Wind, alles ruhig, bestens.

Wir starten in aller Ruhe weiter Richtung Süden. Wir fahren bei einer Töpferei vorbei. Etwas schwer zu finden, kein Schild an der Straße weist den Weg auf einen ruppeligen Schotterweg abseits der Hauptstraße.

Aber es gibt einen Eintrag auf Google Maps und deshalb finden wir es dann doch.

Ein uriger Typ begrüßt uns und führt uns zu seinem Ausstellungsraum, der Hütte mit dem Ofen und zeigt uns seinen Arbeitsplatz. Den Ton gewinnt er in der Nähe. Mit einem deutsch-englisch Gemisch und Händen und Füßen verständigen wir uns. 

Seit 6 Generationen wird an diesem Ort getöpfert. Die typische schwarz glasierte Töpferware der Gegend.

Wir begeben uns dann auf die Suche nach einer alten, katholischen Holzkirche, die älteste Holzkirche in Lettland. Wir fahren mal wieder abenteuerliche Schotterwege.

Die Kirche ist leider abgeschlossen, so dass wir sie nur von außen bewundern können.

Ein Schlenker über Kraslava. Hier soll es ein Kunsthandwerker Center geben. Leiden fallen wir mal wieder in die Montags-Museumsfalle rein. Leider heute geschlossen. 

In der Touristeninformation am Schloss von Kraslava werden wir dann aber in den zweiten Stock gelotst. Dort ist eine überbordende Ausstellungen von Porzellanpuppen. Die Sammlerin oder Ausstellerin? zeigt uns, russisch sprechend, einige Puppen, die Prominente darstellen. 

Wir sind hier im Daugava-Tal, das ist der Fluß der bei Riga in die Ostsee mündet. Hier östlich von Daugavpils bildet er einige Schleifen und an einer der Biegungung befand sich die Dünaburg (Düna=Daugava), das ist auch eine alte Ordensburg.

Jetzt sind nur noch Reste einer Ruine zu sehen, die Burg wurde schon im 16. Jahrhundert zerstört. Ein kleines Modell stellt das mögliche Aussehen der Burg dar.

Wir fahren zu einem einfachen Campingplatz in der Nähe. Wir stehen anfangs alleine auf einer Wiese neben einem Unterstand ziemlich direkt am Fluß.

Das Wetter sieht eigentlich ganz gut aus. Martin ist gerade auf dem WC, da geht ein sehr heftiger und nicht so kurzer Schauer runter. Ich kriege gerade noch alle Autotüren zu und stelle mich im Unterstand unter. Martin schafft es nicht vom Klo zurück.

Insgesamt dauert es wohl fast eine Stunde bis die Front durch ist. Wir bauen das Vorzelt auf. Dann ist wieder alles ruhig. Der Fluss fließt träge durch die Landschaft. Das Ufer schimmert in verschiedenen Grüntönen, Nebel steigt aus den Wäldern auf. Idylle pur.

27. Tag

Razna See – Naujene: 163,1 km

Gesamt: 2.671,1 km

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. christina

    Ich freu mich schon jeden Morgen auf die neuen Berichte. Irgendwie scheint das eine wunderbar entspannte Reisegegend.
    Alles Gute weiterhin! Christina

  2. Mechthild

    Dem kann ich nur zustimmen. Tolle, informative und stimmungsvolle Einblicke in eine irgendwie bekannte und doch auch unbekannte Kultur. Vielen Dank dafür ?

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